Bei dem Brand in der Tiefgarage entstand erheblicher Sachschaden. Foto: Marc Eich

Polizei hat Hinweise auf Brandstiftung in Wöschhalde. Geht Brand auf Konto des Feuerteufels?

Villingen-Schwenningen - Es ist ein schlimmer Verdacht, der sich wahrscheinlich bestätigt: Wurde das Feuer in der Tiefgarage eines Wohnkomplexes in der Villinger Wöschhalde gelegt? Die Polizei hat einige Hinweise darauf.

Immer wieder erlauben sich Passanten und Autofahrer einen Blick in die Tiefgarage, deren Wände vom Ruß geschwärzt wurden. Das Auge bleibt dabei auch am rot-weißen Flatterband hängen – "Polizeiabsperrung". Es wurde um zwei Stellplätze gespannt, auf ihnen steht das völlig ausgebrannte Wrack eines Rollers und der von den Flammen zerstörte Kombi. Genau hier befindet sich der mutmaßliche Tatort.

Denn der schlimme Brand, der in der Nacht auf Samstag in der Wöschhalde wütete, wurde wohl von Menschenhand herbeigeführt. "Es gibt einige Hinweise, die in Richtung vorsätzliche Brandstiftung gehen", berichtet Polizeisprecher Thomas Kalmbach auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Die Beamten des Kriminaldauerdienstes hatten den Brandort noch in der Nacht unter die Lupe genommen.

Bereits zu diesem Zeitpunkt deutete sich an, dass wohl kein technischer Defekt für das Feuer ursächlich war. Das hatten nach Informationen unserer Zeitung unter anderem die Befragungen der betroffenen Besitzer des Autos und des Rollers ergeben, die unter anderem davon berichteten, wann sie in die Tiefgarage gefahren waren.

Ermittler kommen nochmal vor Ort

Die Ermittlungen zu dem Fall sind jedoch noch lange nicht abgeschlossen. Die Kriminalbeamten möchten die Tiefgarage nochmals inspizieren, um weitere Hinweise zu suchen. Kalmbach: "Wir werden brandermittlungstechnisch sicher noch mal drüber gehen." Grundsätzlich würde man laut seinen Angaben bei solchen Ermittlungen nach dem Ausschlussverfahren vorgehen – der Anfangsverdacht der vorsätzlichen Brandstiftung hätte sich dadurch erhärtet. Die Polizei werde sich in den kommenden Tagen, sofern die letzten Zweifel ausgeräumt wurden, nochmals zu dem Fall äußern – dann voraussichtlich auch mit einem Aufruf an mögliche Zeugen.

Klar ist bislang, dass der Brand erheblichen Sachschaden verursacht hat. Abgesehen von den zerstörten Fahrzeugen hat die enorme Hitze zudem für einige Schäden in der Tiefgarage gesorgt. Da sich der Brand vom Bereich eines Reifenstapels, der an der Wand gelagert war, ausgedehnt hatte, platzte teilweise sogar Beton von den Wänden ab. Aufgrund des Rußes wird voraussichtlich die gesamte Garage saniert werden müssen.

Ähnlicher Vorfall im Jahr 2016

Dies sorgt sicherlich bei einigen Anwohner im Bereich des Haslachs für ein Déjà-vu. Denn knapp 900 Meter vom aktuellen Brandort entfernt, hatte im August 2016 ein bislang unbekannter Täter in der Danzinger Straße zwei Fahrzeuge in einer Tiefgarage angezündet. Der Sachschaden war damals erheblich – doch der damalige Brand war nach bisherigem Ermittlungsstand nur eine Facette einer großen Serie. Denn in der gleichen Nacht brannten in Schwenningen weitere Fahrzeuge in der Tiefgarage eines größeren Gebäudekomplexes mit Wohnhaus in der Jägerstraße.

Weitere Brände des mutmaßlichen Serienbrandstifters, der sich vor allem auf Schwenningen konzentriert hatte, folgten. Ein Täter wurde bislang nicht gefasst. Doch ob dieser Fall dem Feuerteufel zugeordnet werden kann, ist bislang völlig offen. Auch, weil der letzte Fahrzeugbrand in der Doppelstadt, der der Serie zugeschrieben wurde, bereits fast elf Monate zurückliegt.