Das Interesse an der Astromesse ist beim Fachpubilkum und unter Hobbyastronomen riesig. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Astronomiemesse: 60 internationale Aussteller ziehen rund 1700 Besucher an

Eine Veranstaltung, die im Terminkalender der Messe VS nicht fehlen darf, ist die Astronomiemesse, die seit 14 Jahren an einem Tag im Jahr die Fachexperten, Hobbyastronomen und Neugierige in großer Zahl anzieht.

VS-Schwenningen. Am vergangenen Samstag war die Fachmesse auf dem Schwenninger Messegelände einmal mehr Treffpunkt für rund 1700 Besucher aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Organisatoren sind die Rottweiler Walburga und Siegfried Bergthal, deren Bekanntschaften in der Astro-Szene weit über das übliche Maß hinausreichen.

In diesem Jahr waren Produkte und Präsentationen von 60 Ausstellern auf der Astromesse zu sehen. Sie kamen aus einem Umkreis von Südtirol bis Dänemark, von Süddeutschland bis Nordrhein-Westfalen. "Wir haben eine Vielzahl an Ausstellern. Der am weitesten angereiste Aussteller kommt aus Marokko und führt in den Saharahimmel ein", freute sich Bergthal über die Resonanz, die unter den Ausstellern jedes Jahr aufs Neue die eine oder andere größere oder kleinere Überraschung bereit hält.

In diesem Jahr war beispielsweise das Originalmodell der Apollo 13 Raumkapsel aus dem gleichnamigen Film zu sehen. Der Nürtinger Wolfgang Grzybowski war gekommen, um seine detailgetreue Restaurierung eines Merz-Fernrohrs aus dem Jahr 1840 zu präsentieren. Zehn Jahre dauerte die mit einem Elektromotor ergänzte Restaurierung, die sich aufgrund des Nachbaus oder der Suche nach Originalteilen in die Länge zog. Die Astro-Messe war auch mit einer breiten Palette von all dem zusammengesetzt, was das Herz eines Astronomen begehrt. Sie war eine bunte Mischung aus Theorie und Praxis, bot Fachvorträge, die unterschiedlichsten Fernrohre und sonstigen technischen Astrogeräte, Fachzeitschriften und eine Fülle von Möglichkeiten zum Besuch einer Sternwarte oder die Astronomie als Wissenschaft im Ausbildungsbereich an. Diverse Vereine und Vereinigungen präsentierten und berichteten von ihren Aktivitäten. Die Landesstiftung hielt unter anderem eine Anleitung zum Bau einer MINT-Box parat, einer Experimentier- und Forscherkiste, die im Grundschulbereich Lehrern und Schülern ermöglicht, ins Abenteuer Astronomie spielerisch einzutauchen. Fachverlage präsentierten ihre Medien, zu denen Fachredakteure und Fachpersonal Auskünfte erteilten. Brandaktuell ist das Thema Lichtverschmutzung, weshalb es sich die Organisatoren nicht nehmen ließen, Aussteller einzuladen, die sich ausführlich mit diesem Thema befassen. "Das Thema Lichtverschmutzung wird gerne vernachlässigt. Doch haben eine falsche Beleuchtung in zunehmendem Maße gesundheitsschädigende Auswirkungen auf Mensch und Natur", ergänzt Bergthal und lädt ein, bei Dunkelheit vom Klippeneck aus den Blick über die Ostbaar bis nach Rottweil und weiter schweifen zu lassen. "Es ist überraschend, wie wenig dunkle Flecken es in dem verhältnismäßig schwächer besiedelten ländlichen Gebiet gibt." Für diejenigen, welche sich über längere Zeit wie in einem Raumschiff fühlen möchten, war das Angebot eines Südtiroler Gastronomen, der in Raumkapselform ausgestaltete Zimmer vermietet, genau richtig. Die Fachmesse findet nur an einem Tag statt, da die Erfahrung zeigt, dass vor allem Gäste aber auch Aussteller zu Besuch sind, die mit maximal einer Übernachtung die Hin- und wieder die Rückreise antreten können.