Diese Weide hat ein Biber im Gelände des Kneippbades in Villingen gefällt. Foto: Klausner/Montage: Hackenjos

Pelztier fühlt sich in Villingen offenbar heimisch. Zaungäste verfolgen gespannt, was sich im Gelände tut.

Villingen-Schwenningen - Den Bibern gefällt es wohl im Villinger Kneippbad. Im April holten Feuerwehrleute ein Nagetier aus einem Schwimmbecken. Und nun befindet sich erneut ein Tier auf dem weitläufigen eingezäunten Gelände, auf dem sich viele Bäume und der Gewerbekanal, ein Seitenarm der Brigach, befinden. Angenehme Voraussetzungen für den Biber. Denn jetzt hat er wieder einen Baum gefällt.

Zaungäste verfolgen gespannt, was sich im Gelände tut. So auch jüngst. Ein Leser erzählt, er gehe jeden Tag mit seinem Hund den Weg oberhalb des Kneippbades in Richtung Feldner Mühle entlang. Seit einiger Zeit sei er darauf aufmerksam geworden, dass sich ein Biber an einem Baum zu schaffen macht. "Der schafft wie ein Wahnsinniger", zeigt sich der Villinger erstaunt, zu welcher Leistung das klein gewachsene Tier fähig ist. Gerne würde er den Biber zu Gesicht bekommen. Doch gräbt sich der Nager mit seinen Zähnen nur nachts in die Weide, die nun seitlich in der Wiese des Bades liegt.

Auch eine vorbeijoggende Frau staunt über Bibers Werk. "Das ist ja erstaunlich", meint sie im Vorbeieilen. "Ein Mitarbeiter von uns hat heute Morgen bei einem Kontrollgang im Kneippbad den Schaden bemerkt", erklärt Julia Muth, Pressesprecherin der Bäder VS GmbH (BVS). "Es sieht tatsächlich so aus, als wäre dort ein Biber aktiv gewesen. Wir werden in den nächsten Tagen noch einmal genauer nachschauen, ob weitere Spuren zu sehen oder Schäden vorhanden sind, und werden parallel dazu die Biberbeauftragte der Regierungspräsidiums, Bettina Sättele, informieren, damit sich diese dem Biber annehmen."

Mitarbeiter der BVS hatten im April einen Biber im Schwimmbad entdeckt und die Feuerwehr benachrichtigt, die zu einer nicht alltäglichen Tierrettung ausrückte. Schließlich übernahm ein Mitarbeiter von der Biberbeauftragten des Regierungs Freiburg, Bettina Sättele, das erschöpfte, aber sonst wohlbehaltene Jungtier. Weil die pelzigen Tiere unter Naturschutz stehen, wurde es in ausreichender Entfernung zum Freibad wieder ausgesetzt. Jetzt ist das Jungtier oder ein Kollege von ihm zurückgekehrt.