Alexander Merkt trägt den Bericht vor. Foto: Winkelmann Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresbericht: Anzahl der Arbeitslosen liegt mit 1733 Personen unter dem Jahresschnitt 2016

Schwarzwald-Baar-Kreis. (ewk). Die Betreuung geflüchteter Menschen und der Bestand an Langzeitarbeitslosen waren Schwerpunkte im Bericht des Jobcenters Schwarzwald-Baar-Kreis im Kreistagsausschuss für Bildung und Soziales.

Geschäftsführer Alexander Merk erläuterte zum Jahresbericht 2017 Zahlen und Tendenzen. Betreuung von geflüchteten Menschen Durchschnittlich kommen monatlich 19 anerkannte Flüchtlinge mit Bleiberecht in den Leistungsbezug.

Im Vorjahr waren es noch 53 Personen. Von den insgesamt im Dezember 2017 vom Jobcenter betreuten 1042 Flüchtlingen befinden sich 509 in Integrations- beziehungsweise Sprachkursen. Arbeitslos gemeldet waren im Januar 264 oder 25,3 Prozent (Vorjahr 31,6 Prozent) der geflüchteten Menschen. Dabei handelt es sich im Regelfall um eine "Zwischenarbeitslosigkeit" bis zum Beginn des Integrations- beziehungsweise Sprachkurses oder an eine sich anschließende Folgemaßnahme. Weitere 269 Personen können wegen der Erziehung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren keine Arbeit aufnehmen und beziehen Leistungen vom Jobcenter, ebenso Schüler, die der Schulpflicht unterliegen und eine Schule besuchen.

Der Anteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus dem Bereich Flucht/Asyl beträgt 18,58 Prozent aller erwerbsfähigen Leitungsberechtigten. Langzeitarbeitslose Erfolgreich umgesetzt wurde im Jobcenter das Bundesförderprogramm für Langzeitarbeitslose. Binnen drei Jahren konnten hier 25 langzeitarbeitslose Menschen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden. Im Laufe des Projektes wurden 637 Personen und 432 Arbeitgeber beraten.

Während der Förderphase kam es, zumeist aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen, zu neun Arbeitsabbrüchen. Durch den Einsatz eines Coaches konnten 15 Arbeitsabbrüche verhindert werden. Statistik und Ziele Die Anzahl der Arbeitslosen im Landkreis insgesamt lag mit 1733 Personen im Dezember 2017 deutlich unter dem Jahresdurchschnitt 2016 mit 2222 Personen.

Die geschäftspolitischen Ziele des Jobcenters sind die Verringerung von Hilfebedürftigkeit, Integration in Erwerbstätigkeit und die Vermeidung von Langzeitbezug. Das kommunale Ziel, die Einhaltung des Haushaltplanes wurde erfüllt. Die Gesamtverwaltungskosten betrugen 2017 8,266 Millionen Euro, 2016 waren es noch 7,47 Millionen Euro. Allein 3,67 Millionen wurden im vergangenen Jahr für Eingliederung aufgewendet. Der Anteil des Landkreises liegt mit 1,229 Millionen Euro um 0,1 Millionen über dem Vorjahr. Durchgängig gelobt wurden im Fachausschuss die Leistungen des Jobcenters sowie das finanzielle Jahresergebnis 2017. Allerdings sei das auch "der guten wirtschaftlichen Lage geschuldet", so Kreisrat Anton Knapp (SPD).

Nach Auskunft von Merk ist das aktuelle Sprachkursangebot ausreichend. Auch bei rückläufigen Flüchtlingszahlen erwartet der Geschäftsführer keine Einsparungen, da weiterhin unter anderem erhebliche Sachkosten anfallen. Dass 40 Prozent der Widersprüche gegen Verwaltungsentscheidungen erfolgreich ausgehen, liege zu 17 bis 18 Prozent an Fehlern im Jobcenter. Über junge Flüchtlinge, die hier eine Schule besuchen, liegen keine Zahlen vor. Der Familiennachzug ist, so Landrat Sven Hinterseh, "eine Blackbox".