Die Grünen-Landtagsabgeordneten Martina Braun und Martin Grath besuchen die Schwenninger Mensa. Foto: Hembach Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Studierende profitieren von Frische und Regionalität / Projekt trägt Früchte

VS-Schwenningen. Mit regionalen Produkten aus Baden- Württemberg und Bayern, hochwertigen Lebensmitteln und vielfältiger, schmackhafter sowie frischer Zubereitung möchte die Schwenninger Mensa einen Beitrag zur täglichen Versorgung junger Menschen im Studium leisten.

Davon konnten sich Martina Braun, Abgeordnete des Wahlkreises Villingen- Schwenningen und Vorsitzende des Arbeitskreises Ländlicher Raum und Martin Grath, fraktionspolitischer Sprecher für das Handwerk, Ernährung und Verbraucherschutz aus dem Wahlkreis Heidenheim (Brenz), einen umfangreichen Eindruck verschaffen.

"Die Außer-Haus-Verpflegung nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr zu", stellten die Abgeordneten im Gespräch mit Küchenleiter Uwe Schramm, Cafeteria-Leiterin Hilde Schleicher und den Verantwortlichen des Studierendenwerks Freiburg Renate Heyberger (Stellvertretende Geschäftsführerin) sowie Christian Brogle (Leiter Zentraler Einkauf) fest. Deshalb ist es den Politikern wichtig, dass es in Kantinen und Mensen gesunde und ausgewogene Mahlzeiten gibt.

Anderes Bewusstsein bei Gästen und Team

Die Schwenninger Mensa hat das seit 2015 in die Tat umgesetzt – als einer von zehn ausgewählten Pilotbetrieben mit Unterstützung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. "Die Zertifizierung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und die Bio-Zertifizierung findet bei unseren Gästen große Beachtung", berichtet Küchenleiter Schramm.

Auch habe sich seitdem das Bewusstsein für Lebensmittel, deren Herkunft und die Zubereitung sowohl bei den rund fünfhundert Essensgästen, als auch beim Küchenteam sehr verändert. "Wir legen beim Einkauf mehr Wert auf Transparenz bei der Herkunft der Produkte", stellte Brogle fest. "Der Bezug der Lebensmittel und die Verarbeitung verursachen zwar mehr Kosten", sagte Heyberger. "Die Zusammensetzung der verschiedenen Zutaten in den Gerichten, verbunden mit der besseren Qualität gleicht das aber wieder aus."

So freut sich das Leitungs- und Küchenteam, dass die Verschwendung und Vernichtung von Lebensmitteln durch die individuelle Auswahl und die Möglichkeit des Nachschöpfens seitdem entscheidend zurück gegangen ist. "Die Vielfalt und die freie Auswahl sind wichtige Faktoren bei einer guten Gemeinschaftsverpflegung", waren sich Politiker und Betreiber einig. Zudem müsse man sich mehr auf den Wandel des flexiblen Essens einstellen.

Braun und Grath lobten die ökologischen und nachhaltigen Veränderungen der Mensa seit der Teilnahme am Projekt. "Sie setzen wichtige Wertemaßstäbe, die den Umgang der jungen Menschen mit nachhaltigen und regionalen Lebensmitteln nach ihrer Ausbildung entscheidend prägen", lobten sie und versprachen, sich mehr für diese Form der Gemeinschaftsverpflegung in Betreuungs- und Ausbildungseinrichtungen, in Kliniken bei Caterern und Kantinen stark zu machen.

Im Jahr 2015 rief das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz dieses Projekt ins Leben, um eine ausgewogene und nachhaltige Verpflegung umzusetzen. Eine Jury wählte aus unterschiedlichen Bereichen zehn Pilotbetriebe aus. Diese erhielten bis Ende 2016 ein Training unter Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsaspekten und wurden in ihrer schrittweisen Umstellung begleitet. Ziel war darüber hinaus die Auszeichnung der Einrichtungen durch die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wie auch die Bio-Zertifizierung durch mindestens 15 Prozent Bioanteil im Verpflegungsangebot. Aus den Erfahrungen von diesem Projekt werden zudem Handlungsempfehlungen für die Politik und die Fachwelt abgeleitet. Ihre Zertifikate erhielten die Pilotbetriebe im Dezember 2016 in Stuttgart.