Die Visualisierung zeigt die Häuser aus dem ersten Bauabschnitt. Die Bundesstraße befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes. Foto: Immo-Pro-Invest

Bis 2019 sollen fünf bis sechs Mehrfamilienhäuser entstehen. Zukunft der Gaststätte noch offen.

VS-Villingen - Ein großes Wohnprojekt mit etwa 70 Wohneinheiten soll in den kommenden Jahren rund um das ehemalige Gasthaus Bertholdshöhe in Villingen entstehen. Wie es mit der Gaststätte weitergeht, ist indes noch unklar.

Es ist eine eher unscheinbare Fläche, zwischen Gasthaus, Bundesstraße und Pforzheimer Straße, die das Interesse des Projektentwicklers für den Mehrgeschoss-Wohnungsbau, die IPI Immo-Pro-Invest GmbH aus Bad Dürrheim, geweckt hat. "Wir schauen oft nach Rest- und Randflächen und ein Kollegen von mir ist vor zwei Jahren auf die Fläche aufmerksam geworden", berichtet Martin Maurer, der Verantwortliche für die Projektentwicklung in dem Unternehmen, gegenüber unserer Zeitung.

Die Planung sieht vor, auf dem fast 7500 Quadratmeter großen Grundstück, das die Immo-Pro-Invest von einem Privatbesitzer gekauft hatte, fünf bis sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt etwa 70 Wohneinheiten zu realisieren. Das Gesamtvolumen: Rund 18 Millionen Euro.

Zunächst 31 Wohnungen

Im ersten Bauabschnitt, der nun begonnen hat und bis Dezember 2018 abgeschlossen sein soll, plant das Unternehmen zunächst zwei Wohnhäuser mit insgesamt 31 Wohneinheiten inklusive Garagen in Nähe der Bundesstraße. Im Zuge der Baumaßnahmen wird zudem eine Erschließungsstraße von der Pforzheimer Straße realisiert, über die die Mehrfamilienhäuser zukünftig erreicht werden sollen.

Ziel sei es, mit einem "guten Standard" als KfW-Effizienzhaus 55 ein Segment, das auch für Familien bezahlbar ist, anzubieten. "In den ersten beiden Mehrfamilienhäusern möchten wir die Wohnungen über unsere Schwestergesellschaft vermieten", berichtet Maurer.

Was die Grundrisse betrifft, so biete man zwischen zwei und vier Zimmer an, die Größe variiere zwischen 50 und 100 Quadratmeter. "Teilweise erhalten die Wohnungen eine barrierefreie Ausführung, das ist immer mehr gefragt", berichtet Heinrich Ketterer, der Projektleiter des Bauvorhabens. Insgesamt beträgt die Nutz- und Wohnfläche in den ersten beiden Häusern rund 2500 Quadratmeter, die Herstellkosten inklusive der Baunebenkosten werden mit rund sechs Millionen Euro beziffert, weitere 300 000 Euro sind für Erschließungsstraße veranschlagt.

Doch wie sieht es mit der Geräuschkulisse direkt an der viel befahrenen Bundesstraße aus? "Die Garagen direkt an der B33 dienen quasi als Lärmschutzwall – die Wand zur Bundesstraße ist auch höher angelegt", berichtet Ketterer. Ansonsten werde man auf der Seite in Richtung Bundesstraße Lärmschutzfenster einbauen. Die Planungen sehen zudem vor, dass Schlaf- sowie Wohnzimmer und Balkone auf der anderen Seite angelegt werden, während Bad, Küche und Treppenhaus in Richtung Bundesstraße ausgerichtet sind. "Das haben wir bei den Planungen natürlich alles bedacht."

Zweiter Abschnitt im Mai

Das ist jedoch nur der erste Abschnitt auf dem bisher unbebauten Gelände. An der Randlage zur Innenstadt sollen – je nach Genehmigung – drei bis vier weitere Mehrfamilienhäuser entstehen, sodass auf dem gesamten Areal etwa 70 Wohneinheiten realisiert werden könnten. Im Zuge von zwei weiteren Bauabschnitten soll es dann auch Tiefgaragen geben. Der grobe Zeitplan sieht dabei vor, dass der zweite Bauabschnitt im Mai 2018 angegangen werden kann, eventuell bis Ende 2019 könnte das gesamte Projekt "Wieselsbergstraße" zum Abschluss gebracht werden. "Bis dahin gibt es aber noch viel zu klären", stellen Ketterer und Maurer klar.

Geklärt werden muss dabei auch, wie es zukünftig mit der Gaststätte Bertholdshöhe weiter geht. Diese steht seit über einem Jahr leer, nachdem das Anwesen inklusive der Fläche an das Dürrheimer Unternehmen veräußert wurde. Maurer: "Diese wird mit Sicherheit eine Veränderung erfahren, das genaue Konzept liegt allerdings noch nicht vor."

Bereits seit zwei Jahren befindet sich die Immo-Pro-Invest in der Projektentwicklung für die Bebauung des Areals. "Das war kein Selbstläufer", berichtet Maurer von langen Genehmigungsphasen angesichts der Größe des Projekts.

Seitens des Projektentwickler für den Mehrgeschoss-Wohnungsbau ist man sich aber sicher, dass sich der Aufwand lohnt. "Die Nachfrage im Oberzentrum ist überdurchschnittlich und insgesamt sehr gut."