Kauf-Interesse erwacht plötzlich: Späte Liebe der Stadt am Gebäude bringt Jan Christoph Uhl in Bredouille.
Villingen-Schwenningen - Während die Stadt Villingen-Schwenningen keine konkreten Pläne hat und trotzdem mit der Bahn über den Kauf des Schwenninger Bahnhofs verhandelt, bleibt ein potenzieller Käufer mit klaren Interessen offenbar auf der Strecke: Jan Christoph Uhl. Ein bisschen fühlt es sich an, als ließe man ihn am ausgestreckten Arm verhungern, lässt der Gastronom, der auch für die AfD im Gemeinderat sitzt, durchblicken. Nachdem der Bahnhof schon über ein Jahr zum Verkauf ausgeschrieben und von Pressesprecher Nicolas Lutterbach eine Anfrage nach möglichem Interesse der Stadt am Bahnhof verneint worden sei, habe er selbst den Bahnhof kaufen wollen, erzählte Uhl auf Anfrage.
Um die Verhandlungen auf eine solide Basis zu stellen, investierte er in ein Wertgutachten. Doch dann kam alles anders: Das Thema Jugendscheune sei aktuell geworden, und im Hintergrund wurde plötzlich von Plänen gemunkelt, nach welchen Uhl sogar im Rahmen einer Kooperation in die Jugendtreffpläne hätte einbezogen werden sollen, schildert Uhl. Er selbst habe per Flüsterpost und eigener Recherche von diesen Überlegungen erfahren und daraufhin das Gespräch mit der Stadt gesucht.
Dieses aber ist offenbar einseitiger Natur: Nachdem es ihm selbst trotz hoher Kosten nichts mehr nütze, habe er das Gutachten der Stadt angeboten, auch in der Hoffnung auf Kostenbeteiligung. "Seitdem geht nichts voran. Und wir sitzen auf den Kosten." Stillstand in jeder Hinsicht, denn auch mit einem Investitionsstau in sechsstelliger Höhe kämpfe der Unternehmer: Bäder, Theken, Lüftungsanlagen und Inneneinrichtung bedürften der Investition, die in solch unsicherer Lage natürlich nicht getätigt werde. "Wir prüfen klar Alternativen", gibt Uhl zu. Und wer immer das Bahnhofsgebäude einmal besitzen wird, muss wohl investieren: "Die Fenster sind noch von 1940, das Dach ist nicht isoliert." Ein Teil des Gebäudes befinde sich im Rohbauzustand, schildert Uhl.