Im Villinger Inselparkhaus hat eine Passantin am Montagmorgen eine männliche Leiche gefunden. Foto: Spitz

Passantin entdeckt toten Mann in Blutlache. Arzt: 68-Jähriger starb eines natürlichen Todes.

VS-Villingen - "Ich habe einen Toten gefunden" – diese unglaubliche Nachricht ging am Montag gegen 9.20 Uhr per Notruf bei der Polizei ein. Eine Villingerin hatte im Inselparkhaus in der Villinger City einen toten Mann gefunden. Blutüberströmt in einer riesigen Blutlache.

Erst viel später war klar, dass der Mann eines natürlichen, wenngleich tragischen Todes gestorben ist – er soll, so die Polizei im Gespräch mit unserer Zeitung, schwer krank gewesen sein und infolge dessen einen Blutsturz erlitten haben. Doch das konnte um 9.20 Uhr, als eine Villingerin von ihrem gerade geparkten Auto weggelaufen ist, noch niemand ahnen. Sie stutzte, dachte zunächst an eine makabre, inszenierte Darstellung, so unwirklich schien ihr, was sie da sah. Der Mann lag auf dem Rücken, blutüberströmt und in einer großen Blutlache auf dem Boden nahe des Geländers auf Ebene 6.

Sie habe den am Boden Liegenden angesprochen, vorsichtig gefühlt, ob sie einen Pulsschlag zu spüren bekommt. Dann die schockierende Gewissheit: Der Mann war tot – und infolge des blutigen Szenarios und der Schreckensnachrichten aus aller Welt rund um Terror und Amokläufer musste sie von einem Blutbad ausgehen, das auf dem Parkdeck geschehen sein musste.

Sie hielt ein ebenfalls im Parkhaus befindliches Ehepaar auf, das dieses eigentlich wieder verlassen wollte. Und sie wählte den Notruf. "Zwei Minuten später waren sie schon da", erzählt die Frau wenig später, noch immer mitgenommen.

Das Inselparkhaus in Villingen wurde binnen weniger Minuten zum mutmaßlichen Tatort. Drei Streifenwagen und ein Notarztauto blockierten die Einfahrt. Im Parkdeck sechs wurde großflächig um den Toten herum abgesperrt. Alle waren in Alarmbereitschaft. Doch der Notarzt gab Entwarnung: Es war kein Mord. Der Mann, ein 68-jähriger Villinger, sei ganz offensichtlich eines "natürlichen Todes" gestorben. Er sei in den frühen Morgenstunden des Montags vermutlich gerade unterwegs zu seinem nebenan geparkten silbernen Auto (siehe Foto) gewesen, als er in Folge des Blutsturzes zusammenbrach.

Als die Zeugin ihn dort auffand, parkte etwa ein Dutzend Fahrzeuge auf dem Parkdeck. Laut Polizei größtenteils die Autos von Dauerparkern, trotzdem herrschte hier und da schon Betrieb, auch auf Ebene sechs. Für die Augenzeugin war gerade das unverständlich: Der Mann schien schon geraume Zeit dort gelegen zu haben, "irgendwer muss ihn", so offensichtlich auf dem Boden liegend, "doch schon vorher gesehen haben?!"