Sie initiieren das Präventionsprojekt "Neue Medien – Eigene Kompetenzen fördern" (von links): Gudrun Brugger, Stefanie Steiner Landesmedienzentrum; Pia Wenzler, Fachstelle Sucht; Silke Nowak, Pro Familia und Franz Link. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizeiarbeit: Für Präventionsprojekt hat Polizei drei Partner mit ins Boot geholt

Zum neuen Schuljahr startet die Polizei ein Präventionsprojekt "Neue Medien – Eigene Kompetenzen fördern". Die Themen dabei sind beispielsweise Cybermobbing, Selbstdarstellung im Internet, Sexualität im Netz und Medienkonsum.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Zielgruppe der Aktion sind allgemeinbildende Schulen ab der Klasse 5. Für das Projekt haben sich die neue Leiterin der Abteilung Prävention, Gudrun Brugger und ihr Vorgänger Franz Link wieder Partner mit ins Boot geholt. Das wären: Stefanie Steiner vom Landesmedienzentrum, Pia Wenzler von der Fachstelle Sucht und Silke Nowak von Pro Familia. Zusammen bieten sie neben den bereits oben genannten Themen noch folgende Präventionskurse an: Medienknigge; Abofalle und Abzocke im Netz; Smartphone-Apps; Extremismus, Gewalt und Rechtsverstöße und einen Elternvortrag. Die Schulen werden unter anderem auch über den Verteiler des Schulamtes über die Möglichkeit der Aufklärungskurse informiert.

Gudrun Brugger, die seit April die Präventionsgruppe leitet ,erklärt, dass Cybermobbing ein großes Problem an den Schule ist. In der kurzen Zeit war sei schon mehrfach an Schulen und hat Aufklärungsarbeit betrieben und sich auch mit konkreten Fällen befasst. Auch Stefanie Steiner weiß, dass Aufklärung hier notwendig ist. Beispielsweise gäbe es eine Erste-Hilfe-App für Mobbingopfer und es sei wichtig, dass alle Beteiligten an einen Tisch kommen würden, denn so etwas hätte ein unglaubliche Gruppendynamik. Aufgeklärt wird beispielsweise auch über Auswirkungen auf Gesundheit und die Psyche. Vor allem müssen sich die Opfer von Anfang an wehren, denn das gehe nicht von selbst vorbei.

Wichtig sei auch die Medienkompetenz der Eltern, weiß Franz Link, diese seien oftmals zu weit weg von dem, was ihre Kinder so alles tun. Insgesamt sieht man die Eltern mit in der Pflicht. Komme es aber beispielsweise zu Cybermobbing, empfehlen die Experten, dass sie sich nicht ohne einen Gesprächsleiter an einen Tisch setzen.

Silke Nowak ergänzt hierbei zum Thema Sexualität im Internet, dass die Jugendlichen aufgeklärt werden müssen, wie sie sich darstellen. Beispielsweise dass Mädchen nicht gleich oben-ohne Fotos ihrem Freund schicken, denn ist die Beziehung nach kurzer Zeit beendet ,ist die Gefahr da, dass die Bilder weitergereicht werden. Auch muss erklärt werden, dass Pornographie nicht die echte Sexualität ist.

Zum Thema Sucht gab Pia Wenzler Einblick in die Arbeit. Es müsse den Jugendlichen auch gezeigt werden, wie viel Zeit, die sie am PC oder an der Spielkonsole verbringen, im Normalbereich liegt und wo die Grenze zum Problematischen liegt. Insgesamt will man sowohl den Jugendlichen als auch den Eltern die Hemmnisse geben zu einer Beratung zu gehen und Beratungsmöglichkeiten aufzeigen. In den Jahren 2013 bis 2015 konnte man im Präventionsprojekt 29 schulische Veranstaltungen abhalten, bei denen 750 Schüler erreicht wurden, weiterhin wurden zwei Veranstaltungen für Pädagogen sowie neun für Eltern und Erzieher abgehalten. werden. Man sieht weiterhin einen hohen Bedarf an Aufklärung im Bereich Cybermobbing.

Bezuschusst wird das Projekt jeweils mit 1000 Euro vom LKA Baden-Württemberg sowie vom Verein für Jugend- und Berufshilfe.