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Spittel- und Neckarstraße sollen untersucht werden / Ergebnis entscheidet über nächtliche Radarkontrollen

In der Spittel- und Neckarstraße gilt seit Mitte des Jahres abschnittsweise Tempo 30. Die Geschwindigkeitsverstöße nehmen laut Stadt tagsüber ab, aber in den Abendstunden leiden die Anwohner weiterhin unter Lärm und zu schnellen Fahrzeugen.

VS-Schwenningen. Seit Juli sind in der Neckarstraße vier und in der Spittelstraße drei Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt worden, wie Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, berichtet. Die Auswertung in beiden Straßen sprechen eine deutliche Sprache: rund ein Viertel aller Verkehrsteilnehmer fährt im Bereich der beiden Pflegeeinrichtungen zu schnell.

"Die Verstoßquote liegt in der Neckarstraße bei 27 und in der Spittelstraße bei 23 Prozent", berichtet Falke. Wie viele Fahrzeuge bei der Messung erfasst wurden, konnte sie auf Nachfrage unserer Zeitung nicht beantworten. Wie der Schwarzwälder Bote bereits im August berichtete, wurden bei der ersten Geschwindigkeitsmessung in der Neckarstraße 1211 Verkehrsteilnehmer erfasst, darunter 441 Verstöße. Damit war damals noch mehr als ein Drittel (36,4 Prozent) zu schnell unterwegs. Ein Vergleichswert aus der Spittelstraße liegt nicht vor. Die Pressesprecherin bestätigt diese Entwicklung: "Die Verstoßquote ist zurückgegangen. Die Autofahrer haben sich zunehmend an die Tempo-30-Zone gewöhnt."

Das bestätigt auch Thomas Steurer, Anwohner in der Spittelstraße – allerdings nur tagsüber, wie er mitteilt. So würden laut ihm die Autofahrer ab einer gewissen Uhrzeit davon ausgehen, dass nicht mehr geblitzt werde und auch keine Bewohner des Altenheims die Straße queren. Er unterstreicht seine Behauptung mit einer Verkehrszählung und Schätzung der Geschwindigkeiten, die er eines Abends vorgenommen hat.

Gefahrenpotenzial sieht die Stadt tagsüber

Das Ergebnis: Von etwa 50 Verkehrsteilnehmern, die zwischen 20.30 und 21 Uhr an seinem Wohnhaus auf Höhe des Culinara-Parkplatzes vorbeigefahren sind, hätten sich lediglich zehn an die 30 Stundenkilometer gehalten. Bei 32 weiteren schätze er die Geschwindigkeit auf etwa 50 Kilometer pro Stunde und die restlichen seien sogar deutlich schneller unterwegs gewesen. Aus diesem Grund fordert Steurer, den Überraschungseffekt "bei Nacht" hin und wieder zu nutzen, um den Autofahrern die Sicherheit der Dunkelheit zu nehmen. Soll heißen: Die Verkehrsteilnehmer sollten auch in den Abendstunden mit Radarkontrollen rechnen müssen.

Auf diesen Vorschlag angesprochen, begründet Madlen Falke gegenüber unserer Zeitung, weshalb es bislang nur Tageskontrollen gegeben hat: "Die zwei Zonen sind aufgrund der Seniorenheime eingerichtet worden und tagsüber ist die Hauptverkehrszeit." Dies bedeute zwar keinesfalls, dass abends und nachts das Tempolimit nicht gelte, aber das Hauptaugenmerk habe bislang auf anderen Uhrzeiten gelegen.

Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern. Denn wie Falke berichtet, plane die Stadt gemeinsam mit dem Bürgeramt das Aufstellen von Geschwindigkeitsanzeigen. Diese dienen nämlich nicht nur zur Selbstkontrolle. "Es gibt Modelle, die speichern die gemessenen Geschwindigkeiten und Uhrzeiten", erklärt Madlen Falke. Diese Daten sollen anschließend ausgewertet werden und je nach Ergebnis dazu führen, dass es auch in den Abendstunden Radarkontrollen geben könnte. "Wann wir diese installieren, steht noch nicht fest", erklärt die Pressesprecherin.