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Fehlender Informationsfluss über verlängerte Straßensperrung beim alten Klinikum sorgt für Unmut / Abriss fast abgeschlossen

Die Abrissarbeiten des ehemaligen Klinikums liegen in den letzten Zügen, der Straßenbau schreitet voran. Derweil treibt die Anlieger die Sorge um die Baustelle und Straßensperrung um. Sie hoffen auf eine baldige Lösung – der Winter steht vor der Tür.

VS-Schwenningen. Mittlerweile lässt sich nicht mehr erkennen, dass bis vor gut einem Jahr zwischen Schramberger und Röntgenstraße das ehemalige Schwenninger Klinikum gestanden hat. Nur der Schornstein der Technikanlage steht noch, mehrere Materialhaufen liegen quer über das Areal, wo bald das neue Wohngebiet Eschelen entstehen soll, verteilt. Die Großbaustelle hat sich seit einigen Wochen zwischen Röntgenstraße und Virchowweg verschoben. Dort beginnt die Firma Storz mit dem Straßenbau.

"Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Gregor Braun von der gleichnamigen Stadtentwicklung VS GmbH, die Inhaberin des Geländes ist, beim wöchentlichen Jour Fix zwischen den Baufirmen, Ingenieurbüros und der Stadt. Es könne sogar sein, dass der erste Straßenabschnitt mit Kreisverkehr bald schon mit der Tragschicht versehen wird. Neben den Wohnquartieren und den Grünanlagen wird später eine neue Straße von der Röntgen- zur Schramberger Straße führen.

Bemüht sei das Unternehmen, dass die Bauarbeiten nicht zulasten der Bewohner gehen, meint Braun in Bezug auf die Umleitung in einer Seitenstraße der oberen Röntgenstraße. Über die zu engen Straßenverhältnisse für passierende Autos hatten sich bereits zu Beginn der Bauarbeiten die Anwohner beschwert (wir berichteten). "Probleme entstehen, wenn ein Bus kommt", weiß der Stadtentwickler, der keine gute Nachtrichten hat: Die Umleitung bleibt entgegen der ersten Prognosen erst einmal bis auf Weiteres bestehen.

Diese Neuigkeit treibt besonders Maria Noce, Geschäftsführerin der christlich ambulanten Pflege VS, die Sorgenfalten auf die Stirn. "Wir sind von Ende Oktober ausgegangen", sagt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Auch sie beklagt nicht zum ersten Mal die unzumutbare Verkehrssituation für die Krankentransporte sowie die ambulanten Dienste ihres Unternehmens. Erst in der Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Mittwoch hatte sie ihrem Ärger Luft gemacht und die Verwaltung aufgefordert, eine zeitnahe Lösung für eine adäquate Patientenversorgung zu finden.

Bereits im August hatte sie gebeten, die Fahrzeuge der christlich ambulanten Pflege mit einer Fernbedienung für den Poller Richtung Strangen auszustatten, um im Zeitraum der Umleitung den Weg durch das Wohngebiet nutzen zu können. "Ich habe seither nichts mehr gehört", sagt Noce verärgert. Nicht nur die Verlängerung der Umleitung sei ärgerlich, sondern besonders der fehlende Informationsfluss. "So haben wir gar keine Planungsperspektive", fügt die Geschäftsführerin im Hinblick auf den bevorstehenden Winter hinzu, wenn die Straßen durch Schnee noch enger würden.

Immerhin: In einem Vor-Ort-Termin mit Baubürgermeister Detlev Bührer, Vertretern des Stadtbauamts, des Amts für Stadtentwicklung und der kleinen Verkehrskommission konnte am Donnerstag ein weiteres Problem am Virchowweg vorläufig gelöst werden: Durch den wegfallenden Klinikparkplatz hatten zuletzt Anwohner, Anlieger und Hospizbesucher trotz Parkverbots rund um die christlich ambulanten Pflege geparkt und die Zufahrt noch mehr erschwert.

Dort, wo derzeit eine Böschung ist, sollen kurzfristig Parkplätze senkrecht zur Fahrbahn entstehen, um die Verkehrssituation zu entlasten, teilt Madlen Falke von der städtischen Pressestelle mit.