Der Lenkungsausschuss "3mobil – nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum in der Modellregion Schwarzwald-Baar-Heuberg" trifft sich in Rietheim-Weilheim. Foto: IHK Foto: Schwarzwälder-Bote

Mobilität: Lenkungsausschuss der Modellregion lobt Ergebnisse des Pilotprojektes / Landesministerium unterstützt

Nach zwei Jahren endet die Pilotphase zum Gemeinschaftsprojekt 3mobil "Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum in der Modellregion Schwarzwald-Baar-Heuberg".

Schwarzwald-Baar-Kreis. Verkehrsminister Winfried Hermann, die Landräte der Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen, die Hausspitzen des Regionalverbandes sowie der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, trafen sich in Rietheim-Weilheim beim Mechatronik-Spezialisten Marquardt zur Bewertung der Ergebnisse und zur Besprechung der Fortführung des Projektes.

Minister Winfried Hermann (Grüne) äußerte sich nach der Vorstellung der Ergebnisse zufrieden: "Nachhaltige Mobilität ist aus wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gründen das Leitbild und zentrales Zukunftsprojekt für Baden-Württemberg. Eine Verkehrswende ist unverzichtbar, wenn wir unsere Lebensqualität erhalten wollen. Mit dem Leitfaden des Mobilitätsprojekts 3mobil ist es allen Beteiligten gelungen, einen Plan zu entwickeln, mit dem Probleme vor Ort gleichzeitig weltweite Fehlentwicklungen korrigiert und in zukunftsverträgliche Bahnen gelenkt werden."

IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez hob das Engagement der regionalen Wirtschaft hervor: "Mit dem zweiten Teilprojekt Überbetriebliches Mobilitätsmanagement konnte in den drei exemplarisch ausgewählten Modellgewerbegebieten innerhalb der Projektlaufzeit schon mit der Umsetzung begonnen werden. Die beteiligten Unternehmen haben gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen B.A.U.M. Consult GmbH pragmatische Wege gefunden, um ihre Mobilitätsoptionen vor Ort gemeinsam zu erweitern. Gemeinsame Mitfahrbörsen über Smartphone-Apps, Leasing-Pedelecs für Pendler, der Einsatz von Elektroautos im Fuhrpark und die gemeinsame Nutzung auch für Bürgerinnen und Bürger sowie die Verbesserung der ÖPNV-Anbindung von Gewerbegebieten sind herausragende erste Erfolge."

Der Vorsitzende des Regionalverbandes, Bürgermeister Jürgen Guse, ist überzeugt: "Mit dem strategischen Leitfaden für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum hat die Region nun ein gutes Handlungsinstrument in den Händen." Landrat Sven Hinterseh betont: "Wir wollen das Thema Nachhaltige Mobilität im Ländlichen Raum durch die Umsetzung der Leuchtturmprojekte dauerhaft fortsetzen, insbesondere die Vernetzung von Mobilitätsangeboten und die Schaffung von Umstiegsgelegenheiten erscheint uns ein erfolgsversprechender nächster Schritt."

Das zweijährige Modellprojekt 3mobil mit einem Volumen von 365 000 Euro wurde mit 219 000 Euro (60 Prozent) durch das Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg gefördert. An der Finanzierung beteiligten sich die drei Landkreise, der Regionalverband und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Der Strategieleitfaden wurde von Fraunhofer IAO aus Stuttgart bearbeitet. Er befindet sich zur Einsichtnahme und zum Download auf der 3mobil Website. Neben den langfristigen Entwicklungszielen werden für die zentralen Handlungsfelder zehn Leuchtturmprojekte vorgeschlagen, unter anderem: Mobilpunkte, 3mobil-Card/App, Mobilitätsinfopakete, Echtzeitinformationen an den Haltestellen. Das Teilprojekt "Überbetriebliches Mobilitätsmanagement" wurde in den Gewerbegebieten der Modellgemeinden Schramberg-Sulgen, Rietheim-Weilheim und St. Georgen durchgeführt.

Zahlreiche Vor-Ort-Workshops, Mitarbeiterbefragungen und Wohnstandortsanalysen für 15 der dort ansässigen Betriebe mit insgesamt über 6000 Mitarbeitern bildeten die Grundlage für die Maßnahmenentwicklung und Umsetzung der Leitprojekte zur ÖPNV-Verbesserung, Fahrrad (Pedelec)-Förderung, Mitfahrbörsen, Einsatz Elektrofahrzeuge in Fuhrparks und Weiterentwicklung von Mobilitätsinformationen und Policies. Es ist beabsichtigt, die erfolgreiche Initialphase von 3mobil mit einem Förderprojekt zur Einrichtung von Mobilpunkten in den drei Landkreisen fortzuführen, ein Programm soll ausgearbeitet werden.