So ein 20. Geburtstag der Gassenhauer lockt natürlich auch Alte Jungfere hervor – sie bringen eine Schlag-Show mit DJ Ötzi und Co. mit. Foto: Heinig

Vier Stunden Programm. Stehender Applaus im ausverkauften Theater am Ring.

Villingen-Schwenningen - Vier Stunden Programm, am Schluss stehender Applaus im ausverkauften Theater am Ring und ein Generalfeldmarschall, dem die Stimme versagte: das Geburtstagsfest zum Zwanzigsten "D´Gassenhauer" hätte fröhlicher und emotionaler kaum gefeiert werden können.

Ganze Fan-Clubs von Dominik Schaaf, Andreas Duffner und Thomas Streit waren für deren Bühnenjubiläum um Karten angestanden, die am Morgen des 24. Novembers schon nach 20 Minuten ausverkauft waren. Sie sollten das damals frühe Aufstehen nicht bereuen: Die Gassenhauer selbst, aber auch deren Geburtstagsgäste unterhielten auf das Prächtigste und ließen kein Auge trocken.

Schon die Moderation von Klaus Richter und Michael Schonhardt, die à la Kneipenfasnet in immer wieder neuen Kostümen einen "Schpeschal Gääscht" nach dem anderen ansagten, sorgte für Heiterkeit. Die legendäre und TV-erfahrene Hexenzunft Offenburg, die größte im Südwesten, machte den Anfang und hinterließ nicht nur Eindruck, sondern auch je einen Stempel auf den nackten Bäuchen der Katzenmusik-Vorstände Rainer Wagner und Nicolas Mayer.

Quintett aus Hubertshofen

Die "Alte Jungfere" hatten in ihrem Ball-Fundus gekramt und eine Schlager-Show reaktiviert mit Heino (Uli Degen), DJ Ötzi (Evi Blaser), Andreas Gabalier (Ulrike Merkle), Andrea Berg (Heike Görlacher), Mireille Matthieu (Kiri Lauterbach) und Margot Hellwig (Margot Schaumann), angesagt von Carmen Nebel (Rose Späth).

Viel Spaß bereiteten auch "d´Ufezofer", das Quintett aus Hubertshofen, das die Knechtschaft des Ehemannes, den Segen der Homöopathie und die Freiheit in der Sauna und am Stammtisch besang.

Der Villinger Kabarettist Thomas Moser gilt als Entdecker der Gassenhauer, als er sie 1999 zum Katzenmusikball holte. Die "Schwertgosch" begeisterte mit Gags aus seinen Programmen "Kumedie" und "Kampf der Giganten", wobei er sich beim "Uffregge" die Schwenninger, den Bürgeramtsleiter und die heutige Jugend als Zielscheiben ausguckte. Leider ohne den erkrankten Ignaz (Markus Kutruff) kam der Severin (Thomas Höfler) aus Donaueschingen und erzählte aberwitzige Geschichten, die er als Auswärtiger auf der Villinger Fasnet erlebt hat.

Im Mittelpunkt des Abends aber standen zweifellos die Geburtstagskinder selbst. Im Feuerwehrhäs, als betagte Herren und – zum Piepen – als Schmetterlingslarven traten sie vor ihr Publikum und brachten ein Best of aus 20 Jahren dar. Darunter "Du doch mal de Glonki weg", "Ich hab’ en Boom dahom", "Das ist alles nur geklaut" und "Gebt den Wiebern das Kommando", aber natürlich auch der "Dohledeckel" und "Schunkeln ist Scheiße".

Zum Schluss kam auch sie: die "Blutorange", zu der sich die Drei einen schon lange gehegten Wunsch erfüllten und ihre Zugabe zu den Klängen der Villinger Katzenmusik (Stadtharmonie) unter der Leitung von Mario Mosbacher ablieferten.