An diesem Sonntag kommt der SC Freiburg zur Pokal-Revanche nach Stuttgart – für den VfB ist das Derby in der Liga (15.30 Uhr/Sky und Liga total) der Aufgalopp in Richtung Berlin. Der VfB läutet mit der Partie die heißen Wochen vor dem Höhepunkt ein. Hier die Bilder vom gewonnenen Pokalspiel gegen Freiburg: Quelle: Unbekannt

An diesem Sonntag kommt der SC Freiburg zur Pokal-Revanche nach Stuttgart – für den VfB ist das Derby in der Liga der Aufgalopp in Richtung Berlin. Der VfB läutet mit der Partie die heißen Wochen vor dem Höhepunkt ein.

Stuttgart - Bruno Labbadia ließ es sich so richtig gutgehen. Nachts um zwei lief er nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale mit seinem Trainerteam und ein paar Freunden in einem Stuttgarter Restaurant ein – und der befreundete Besitzer tischte noch groß auf. Die Antipasti waren offenbar so lecker, dass der VfB-Coach so über sie sprach, wie sonst eigentlich nur über den nächsten Gegner auf dem Fußballplatz: „Große Qualität“ hätten die Köstlichkeiten gehabt, meinte der Trainer. Und: „So etwas kann man auch mitten in der Nacht immer essen.“

Nun kehrt für den Genussmenschen Labbadia und die Mannschaft nach den Pokal-Feierlichkeiten wieder der Liga-Alltag ein – an diesem Sonntag kommt der SC Freiburg zur Pokal-Revanche in die Mercedes-Benz-Arena (15.30 Uhr/Sky und Liga total). Und auch auf dem Platz erhofft sich Labbadia da allerlei Leckerbissen – sein Team soll den VfB-Fans wie in den vergangenen beiden Heimpartien gegen Borussia Mönchengladbach (2:0) und im Pokal gegen Freiburg (2:1) weiter fußballerische Feinkost bieten.

Noch fünf Bundesliga-Spiele hat der VfB vor der Brust, bis dann am 1. Juni im Berliner Olympiastadion der Saisonhöhepunkt mit dem DFB-Pokal-Endspiel gegen den FC Bayern München (20 Uhr) steigt. Das Motto lautet in den nächsten Wochen: Einspielen fürs Pokalfinale. „Wir wollen die nächsten Aufgaben in der Liga seriös angehen“, sagt Sportvorstand Fredi Bobic. Der Club aus Cannstatt hat noch fünf Stationen bis Berlin – und auf seinem Weg einiges zu tun.

Der Konkurrenzkampf: Martin Harnik hat die Zeichen der Zeit erkannt. „Berlin ist in den Köpfen drin, das ist der absolute Höhepunkt“, sagt der Außenangreifer. „ Jeder will sich anbieten, keiner wird sich schonen – denn jeder will im Finale in der Startelf stehen.“ Trainer Labbadia nimmt diese Einstellung wohlwollend zur Kenntnis. „Natürlich wollen wir in den restlichen Bundesliga-Partien versuchen, immer die beste Mannschaft aufzustellen, wir wollen uns einspielen“, sagt der Coach. Dennoch sei es wichtig, Druck und einen gesunden Konkurrenzkampf reinzubekommen: „Jeder kann sich anbieten – wir müssen die Spannung hochhalten“, sagt der Trainer.

Das Training: Nach dem Aus in der Europa League hat Labbadia Zeit, sich im Training seiner Lieblingsaufgabe zu widmen: dem Einstudieren von Angriffsvarianten. „Automatismen im Passspiel reinbringen“ – so nennt das der Coach. Und wer sah, wie der VfB im Pokal gegen Freiburg das 1:0 erzielte, weiß: Die Arbeit trägt erste Früchte. Stürmer Vedad Ibisevic leitete den Ball in den freien Raum zu Ibrahima Traoré weiter, der startete durch und passte die Kugel punktgenau in die Mitte zu Arthur Boka, der den Ball nur noch ins Tor schieben musste. So stelle er sich das vor, sagt Labbadia: „Wir müssen uns jetzt noch mehr Sicherheit erarbeiten – und noch mehr Übersicht zeigen und die Pässe noch besser spielen.“

Die Flexibilität: Arthur Boka wechselte vor einigen Wochen von der Linksverteidigerposition ins zentrale Mittelfeld – und brachte den VfB mit starken Leistungen nach vorne. „Es ist schwer vorstellbar, dass Arthur mal links hinten gespielt hat, so gut macht er das“, sagt Labbadia. „Er hat eine wahnsinnige Spielfreude und kann die Dinge auf engstem Raum lösen“, meint der Coach, der sich auch von anderen Profis Flexibilität erhofft. Der Japaner Gotoku Sakai etwa kann hinten links oder rechts spielen, Antonio Rüdiger in der Abwehrzentrale oder außen – Möglichkeiten, um den Gegner zu überraschen, hat Labbadia genug.

Das Umfeld: Auch nach dem Pokalerfolg über Freiburg ist es rund um den VfB nicht ruhiger geworden. Der Club sucht nach dem für den 3. Juni angekündigten Rücktritt von Gerd Mäuser weiter einen neuen Präsidenten. Zudem beklagte sich Labbadia nach dem Spiel gegen den Sportclub mal wieder über die schlechte Stimmung im Umfeld und die angeblich zu negative Berichterstattung in den Medien. „Das ist abgehakt“, sagt Labbadia nun, „von außen wird immer viel gesprochen, wir haben immer versucht, alles von der Mannschaft fernzuhalten – und werden das auch weiter tun.“