Glück und Pech: Beim VfB gab's in dieser Saison beides. Ein Überblick. Klicken Sie weiter. Foto: dpa

Drei Siege in Folge: Mängel und Vorzüge, Stärken und Schwächen: Die Roten im Check.

Stuttgart - Der VfB hat den Auftakt in die entscheidenden Wochen erfolgreich gestaltet. Drei Siege nacheinander - die Roten scheinen gerüstet zu sein für die nächsten Wochen. Auch das Glück hat der VfB zurzeit auf seiner Seite - das 2:1 beim FC St. Pauli kann getrost als Dusel-Sieg abgeheftet werden. "Glück muss man sich erarbeiten", sagt Trainer Bruno Labbadia: "Und das haben wir getan." Das Spiel und der Gesamtauftritt am Millerntor haben einige Mängel offengelegt. Es gab aber auch Dinge, die Mut machen für die nächsten Wochen. Ein Überblick.

Das Selbstvertrauen: Eigentlich müsste jetzt alles in den richtigen Bahnen verlaufen. Der Sprung auf den Nichtabstiegsplatz, einen direkten Konkurrenten besiegt - da wächst die Brust, da steigt das Selbstvertrauen. Doch die Misserfolge in dieser Spielzeit sind fest in den Köpfen der Roten verankert. Offenbar zu fest. "Die Verunsicherung ist immer noch da", sagt Martin Harnik, "und die wird auch erst weg sein, wenn wir definitiv gerettet sind."

Die Spielkultur: Spielerisch gab's Magerkost vom VfB am Millerntor. "Da haben wir sicher nicht überzeugt", sagt Manager Bobic. Das wird sich laut Martin Harnik auch nicht so schnell ändern, denn: "Wir stecken im Kampf gegen den Abstieg, da steht das Spielerische erst mal hinten an." In den nächsten Partien geht es gegen Wolfsburg, Bremen und Kaiserslautern. Die direkte Konkurrenz strotzt auch nicht vor Selbstvertrauen. Wer fußballerische Leckerbissen will, sollte derzeit eher einen Bogen machen um den VfB.

Schwarze Tage: Christian Träsch spielte schwach auf der rechten Abwehrseite, Christian Gentner im defensiven Mittelfeld - der VfB musste zwei Ausfälle mitschleppen in St. Pauli. Auf Dauer wird das nicht gutgehen, wenn immer wieder Spieler weit von ihren Leistungsgrenzen entfernt sind. "Es gibt mal solche Tage", sagt Trainer Labbadia, "ich habe dem Träschi gesagt, dass ihn auch solche Spiele weiterbringen."

Kampfgeist: Es gab Spieler beim VfB, die den Kampf auf St. Pauli von Beginn an annahmen. Serdar Tasci war so einer. Wie der Innenverteidiger sich gegen den bulligen Gerald Asamoah stemmte, wie er den Ghanaer beackerte, ihn schließlich in den Griff bekam, beeindruckte. Solche Typen, solche Nadelstiche braucht es im Kampf gegen den Abstieg.

Ausdauer: Trainer Labbadia spricht gerne von der "Arbeitsbelastung", die seine Spieler im Training erbringen. Die ist unter ihm sehr hoch - deshalb kann der VfB neuerdings immer noch zulegen in den letzten Spielminuten. Schon in den vergangenen Wochen ist die Laufleistung der einzelnen Spieler im Vergleich zur Vorrunde gestiegen. Mit mehr Luft unten raus - das könnte das VfB-Motto für die nächsten Wochen sein.