Sicher unterwegs: Seminar macht ältere Fahrer fit für den Straßenverkehr. Foto: Daxiao Productions - stock.adobe/WARREN GOLDSWAIN

Bei der Seniorenverkehrswoche können ältere Fahrer ihre Kenntnis in Theorie und Praxis auffrischen. Der Arbeitskreis „Gib acht im Verkehr“ bietet im September wieder Sicherheitstage an.

„Natürlich kann ich Autofahren! Ich habe seit 60 Jahren den Führerschein.“ Viele Senioren denken so und die allermeisten haben Recht. Dennoch, sagt der Arbeitskreis „Gib acht im Verkehr Zollernalb“, verändere sich das Fahrverhalten im Alter.

Mit der Seniorenverkehrswoche will der Arbeitskreis ältere Autofahrer informieren und fit machen für den Straßenverkehr. Diese Tagesseminare gibt es seit mehreren Jahren im Zollernalbkreis.

Jeder dritte Verkehrstote war 2022 älter als 65 Jahre

Menschen ab 65 Jahren verunglücken laut Statistischem Bundesamt zwar seltener als jüngere. Allerdings seien sie „überproportional häufig in schwere Verkehrsunfälle verwickelt.“ Jeder dritte Verkehrstote war 2022 älter als 65 Jahre.

2021 starben 868 Senioren bei Unfällen. Die meisten verunglückten mit dem Auto, auf Platz zwei stehen Unfälle mit dem Fahrrad oder Pedelec, hat die Deutsche Verkehrswacht ermittelt.

Besonders gefährdet seien die über 75-Jährigen, denn „aufgrund nachlassender körperlicher Widerstandskraft sind die Folgen von Verkehrsunfällen mit zunehmendem Alter gravierender“, sagt Pressesprecherin Karin Müller.

Arbeitskreis hat 2011 einen Preis erhalten

Typische Unfallursachen beim Autofahren seien Fehler beim Abbiegen, beim Rückwärtsfahren, beim Anfahren und Vorfahrtsfehler. In der Gruppe der über 75-Jährigen trugen die Senioren in drei Vierteln aller Fälle die Hauptschuld am Unfall.Mehr Sicherheit für die älteren Autofahrer sollen die Verkehrssicherheitstage geben.

Die Tagesveranstaltungen werden seit mehreren Jahren im Zollernalbkreis durchgeführt. Für diese Aktion bekam der Arbeitskreis 2011 einen Preis beim Landestag der Verkehrssicherheit.

Die Teilnehmer erwartet in und vor der Schmeienhalle in Straßberg ein umfangreiches Programm. Sie können freiwillig an Seh- und Hörtests teilnehmen. Es gibt Informationen über Fahrer-Assistenzsysteme, die richtige Sitzposition und medizinische sowie juristische Fachinformationen.

Rückwärtsfahren und eine Vollbremsung mit auf dem Programm

Auch Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen am Unfallort stehen auf dem Stundenplan. Im fahrpraktischen Teil wird ein Geschwindigkeitstest gemacht. Vertieft werden außerdem das Rückwärtsfahren und eine Vollbremsung.

Im Arbeitskreis unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Polizeipräsidiums Reutlingen Udo Vogel vertreten sind unter anderem der ADAC, der Motorsportclub Balingen, der Sportkreis Zollernalb sowie das Verkehrsamt. Mit dabei sind auch der TÜV Nord sowie der Kreisverband des DRK und das Polizeipräsidium Reutlingen.

Zielsetzung des Arbeitskreises ist „die Steigerung der Verkehrssicherheit im Zollernalbkreis unter Einbeziehung der orts- und ursachenbezogenen Unfallstatistiken“. Ältere Menschen sind heute viel fitter als noch vor ein paar Jahren. Damit sind sie mobiler und fahren mehr Auto – wodurch es auch mehr Unfälle mit älteren Fahrern gibt.

Pausen mit Gymnastikangebot und Kaffee

Das Seminar soll älteren Verkehrsteilnehmern helfen, mobil zu bleiben und dabei sicher unterwegs zu sein. Die Tagesschulungen finden vom 7. September bis zum 13. September statt, allerdings nicht am Wochenende und auch nicht am Montag. Beginn ist jeweils um 8 Uhr, das Ende gegen 17 Uhr. Es gibt Pausen mit Gymnastikangebot und Kaffee. Auch ist eine Mittagspause angesetzt.

Weitere Informationen gibt es in der Geschäftsstelle des Sportkreises unter Telefon 07431/96 15 29 (montags von 16.30 bis 19 Uhr und freitags von 13.30 bis 16 Uhr) oder auf der Homepage des Veranstalters „Gib 8 im Verkehr Zollernalb“. Die Teilnahme ist pro Tag auf zwölf Personen begrenzt und kostet pro Person 35 Euro. Die Teilnehmer sollen ihr eigenes Auto mitbringen.