Das Segelfluggelände der FSV Wächtersberg soll mit einem Bebauungsplan bauleitplanerisch gesichert werden. Foto: Priestersbach

Die Stadt Wildberg kümmerte sich bereits um zwei große Vereinsgelände. Das MSC-Gelände und den Braunjörgen. Um in Zukunft das Gelände der Flugsportvereinigung Wächtersberg weiterhin auszubauen, beschloss der Gemeinderat einen entsprechenden Bebauungsplan.

„Wir schaffen die Voraussetzungen für die Zukunft unserer Vereine“, erklärte Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger mit Blick auf das geplante „Sondergebiet Segelfluggelände Wächtersberg“. Und in der Tat: Der Wildberger Gemeinderat bohrt das nächste dicke Brett in Sachen Bauleitplanung.

Nach dem Vereinsgelände des MSC „Falke“ Sulz und dem Freizeitgelände Braunjörgen des CVJM Sulz soll nun das Segelfluggelände Wächtersberg als Sondergebiet planungsrechtlich gesichert werden. Einstimmig fassten die Räte den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan in ihrer jüngsten Sitzung.

Seit 1971 gibt es den Standort auf dem Wächtersberg bereits

Die Flugsportvereinigung (FSV) Wächtersberg hat sich in den fast 100 Jahren ihres Bestehens stetig weiterentwickelt und betreibt seit 1971 Flüge und Vereinsaktivitäten auf dem aktuellen Standort auf der Hochebene am Wächtersberg. Dort wurden auch die bestehenden Gebäude der Flugzeughalle und des Vereinsheims erbaut, die zur Jahrtausendwende durch Parkplatz, Tankstelle sowie Tower ergänzt wurden.

Durch vielfältige Flugangebote konnte der Verein dem allgemeinen Trend rückläufiger Mitgliederzahlen entgegenwirken. Die FSV Wächtersberg bietet unterschiedliche Pilotenausbildungen an, fördert die Jugend mit Anreizen zur Ausbildung und zur Übernahme von Verantwortung im Verein.

Der nächste Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur soll mit der Errichtung einer geschlossenen Unterstellmöglichkeit für Segelflughänger des Vereins und private Segelflughänger von Vereinsmitgliedern erfolgen. Diese soll Schutz vor Verwitterung und einen vergrößerten Sicherheitsstreifen für die Landebahn bieten. Aktuell ist die FSV Wächtersberg zudem mit einem Nachbarverein, dessen Fluggelände mittelfristig geschlossen wird, im Gespräch, um eine Fusion der beiden Vereine mit zukünftigem Sitz auf dem Wächtersberg zu realisieren. Die damit hinzugewonnen Mitglieder und Flugzeuge benötigen jedoch eine zusätzliche Halle.

Fläche für Luftverkehr ausgewiesen – Biotopverbund wird dennoch Thema sein

Zielsetzung des Bebauungsplanverfahrens auf einer Flächengröße von 1,3 Hektar ist es vor diesem Hintergrund, dem Verein die notwendige Planungssicherheit zu bieten, um sich langfristig entwickeln und auf neue Gegebenheiten reagieren zu können. Aufgrund der Lage im Außenbereich ist die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich, wobei die Kosten des Verfahrens von der FSV zu tragen seien.

„Wir wollen mit dem Aufstellungsbeschluss in die Planung einsteigen“, machte der Stuttgarter Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Thomas Sippel in der Gemeinderatssitzung deutlich.

Im Flächennutzungsplan der Stadt Wildberg ist das Gebiet auf Gemarkung Sulz zwar bereits als Fläche für den Luftverkehr ausgewiesen. Dennoch werde beispielsweise der landesweite Biotopverbund in der Bauleitplanung ein Thema bilden – und auch auf dem Wächtersberg gebe es magere Flachlandmähwiesen, wie der Planer anmerkte.