Im Beisein von Dekan i.R. Jürgen Renner bedankte sich Franziska Dietrich bei Lennart Faustmann Foto: Vögele

Die Verabschiedung von Kantor Lennart Faustmann im Rahmen der musikalischen Vesper in der Johanniskirche wurde von Jürgen Renner, Dekan i. R. und stellvertretendem Vorsitzenden des Vereins Berneuchener Haus, vorgenommen. Zum Abschied gab es ein besonderes Geschenk.

Bereits in seiner Begrüßung beleuchtete Renner die vielfältige und umfassende Tätigkeit eines Kantors, wofür er sich an dieser Stelle, auch bei den Musikern für ihren „wunderbaren Einstieg“ bedankte.

In seiner Laudatio hob er drei Aspekte hervor: Lennart Faustmann hatte 2019 auf dem Kirchberg angefangen. Und gleich kam die einschränkende Coronapandemie. Während viele Kirchen geschlossen waren, begann die Arbeit auf dem Kirchberg erst recht. Er würdigte Faustmanns doppelten Einsatz bei den Gottesdiensten als Organist und als Tontechniker bei der Übertragung über den von ihm gegründeten You-Tube-Kanal.

Kirchberger Musiksommer erregt Aufsehen

Sein Engagement schlug sich auch in einem Ausbau der musikalischen Vespern nieder. Von den Vespern und Gottesdiensten könnten viele nur träumen. Der „ Kirchberger Musiksommer 2021 und 2022 erweckte überregionales Aufsehen. Daneben weist seine Vita auch zwei Liederabende und Bachs Solokantate „ Ich habe genug“ auf.

Als Organist erlebte man ihn als „ Zauberer mit den weißen und schwarzen Tasten“ für Klänge, die man selten gehört habe. Im Namen des Vereins dankte er ihm für seine Gaben und Kräfte, die er während seiner vier Jahre für den Kirchberg eingesetzt habe.

Das Abschiedsgeschenk bescherte dem Oldtimerfahrer eine musikalische „ Ferrarifahrt“. Die Kirche St. Martin in Kassel besitzt mit ihrer neuen Orgel europaweit den „ Ferrari“ unter den Orgeln. Für dieses Instrument erhielt er das Begleitbuch, eine CD davon und einen Gutschein für eine Stunde Orgelspielen mit Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz.

Bewegender Rückblick

In einem bewegenden Rückblick erinnerte Faustmann an die Coronazeit. Das Jahresprogramm wurde umfangreicher, der Kirchberger Musiksommer 2021 und 2022 ins Leben gerufen und die Technik in der Kirche verbessert.

Seinen Dank richtete sich an Matthias Gössling sowie an alle Besucher der Vespern und Konzerte, die der musikalischen Arbeit eine Resonanz gaben. Er galt auch den musikalischen Weggefährten, besonders Dietrich Schöller-Manno. Die vielfältige Unterstützung durch die Kollegen lag ihm besonders am Herzen, besonders der enge Personenkreis, der ihn vertrauensvoll getragen und begleitet habe.

Nicht unerwähnt blieb die Orgelbauwerkstatt Rohlf aus dem Seizental, ebenso die finanziellen und logistischen Unterstützer. Schwer vermissen werde er die einzigartige wunderbare Orgel auf der Nonnenempore, zu der er eine intensive Beziehung gehabt und mit der er die glücklichsten Stunden auf dem Kirchberg verbracht habe.