Auch an der Langensteige in Altoberndorf hielten Bäume dem Sturm nicht Stand. Foto: Feuerwehr

Umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen und Bahnstrecken: Fasnetsmontag fällt stürmisch aus. Besserung nicht in Sicht.

Region - Sturmböen und Regen sind am Fasnetsmontag durch die Region gezogen. Sturmtief "Bennet" hat vielerorts in Baden-Württemberg den Verkehr behindert. In mehreren Landkreisen - darunter Karlsruhe, Rems-Murr und Ostalb - stürzten Bäume auf Straßen und beschädigten Autos. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz riet davon ab, im Wald spazieren zu gehen. Vor allem in Hochlagen des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb, aber auch am Bodensee bestand demnach Gefahr aufgrund herabstürzender Äste.

Sturmtief "Bennet" zog beginnend über den nördliche Landkreis Karlsruhe und von dort über den Enzkreis bis nach Nagold, wo auf Fahrbahnen umgestürzte Bäume, umherfliegende Müllsäcke sowie umgestürzte oder verschobene Bauzäune die Polizei und Feuerwehren beschäftigten. Einige Fahrzeuge wurden dabei von umherfliegenden Gegenständen beschädigt.

Bei Karlsruhe wurden ein Dixi-Klo über die Straße und ein ungesicherter Anhänger über einen Parkplatz geweht. Umgestürzte Bäume blockierten bei Östringen, in Kraichtal, Karlsdorf, Bruchsal und Karlsruhe-Neureut die Fahrbahnen teilweise komplett. Herabstürzende Dachziegel beschädigen in Philippsburg einen geparkten Pkw. In Graben-Neudorf deckte der Sturm teilweise das Dach eines leerstehenden Fabrikgebäudes ab.

S-Bahn Richtung Bad Herrenalb gesperrt

Gegen 9.45 erreichten die Sturmböen den Enzkreis. Dort blockierte in Keltern ein umgestürzter Baum komplett die Landstraße 339 zwischen Niebelsbach und Schwann. Nahezu zeitgleich erfolgte die gleiche Meldung zur Landstraße 562 bei Pforzheim-Büchenbronn und der Landstraße 574 bei Neuhausen-Schellbronn. Über angerichtete Sachschäden können noch keine Angaben gemacht werden.

Auf der Landstraße 564 stürzte gegen 10.30 Uhr bei Marxzell ein Baum auf die Oberleitung der Straßenbahn. Die Oberleitung wurde teilweise abgerissen. Es wurde zwischen Busenbach und Bad Herrenalb ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Auch zwischen Bad Liebenzell (Kreis Calw) und Bad Teinach-Neubulach (Kreis Calw) kam es zu Sperrungen.

Der Fastnachtsumzug in Graben-Neudorf wurde witterungsbedingt kurzfristig abgesagt. In Sternenfels im Enzkreis schlug am Montagnachmittag ein Blitz in eine Scheune ein, diese ging daraufhin in Flammen auf.

Auch auf der Gäubahn kam es Teilausfällen und Verspätungen. Bei Horb-Neckarhausen (Kreis Freudenstadt) stürzte ein Baum auf die Gleise.

Besonders hart traf es die Strecke zwischen Horb (Kreis Freudenstadt) und Pforzheim. Aufgrund mehrerer Bäume auf den Gleisen kam es zu Sperrungen in dem Streckenabschnitt. Ein Ersatzverkehr wurde nicht eingerichtet.

In Horb musste die Feuerwehr zudem wegen umgestürzter Bäume ausrücken, wie sie auf ihrer Facebookseite meldet:

In Horb-Nordstetten konnte offenbar der Narrenbaum dem Sturm nicht standhalten.

Auf Facebook wird vor Schneeverwehungen im Nordschwarzwald gewarnt:

Zwischen Albstadt-Ebingen (Zollernalbkreis) und Storzingen (Kreis Sigmaringen) kam es ebenfalls zu Verspätungen wegen Gegenständen auf den Gleisen. Die Sperrung ist mittlerweile aber wieder aufgehoben.

Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis mussten einige Straßen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, so etwa in Bräunlingen. "Man muss damit rechnen, dass dort der ein- oder andere Baum fällt", erklärte die örtliche Feuerwehr.

In Dauchingen, ebenfalls im Schwarzwald-Baar-Kreis, musste aufgrund des Sturms der Narrenbaum einen Tag früher gefällt werden. Auch in Balingen wurde der Baum vorsichtshalber abgesägt.

Die Bahnstrecke zwischen Villingen und Schwenningen wurde aufgrund eines Baums auf den Gleisen am Abend gesperrt.

Auch in Oberndorf (Kreis Rottweil) musste die Feuerwehr zwei Mal wegen Sturmschäden ausrücken. An der Langensteige in Altoberndorf und  an der L415 zwischen Lindenhof und Wiesoch hatte der Wind Bäume umgeworfen. Die Wehrleute rückten mit der Motorsäge an. Menschen kamen nicht zu Schaden, wie der Oberndorfer Stadtkommandant Manuel Suhr auf Anfrage mitteilte.

In der Nacht zum Dienstag sollten sich die Sturmböen zunächst wieder abschwächen. Allerdings könnte es oberhalb von 700 Metern Frost geben. Im Schwarzwald erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) oberhalb von 800 bis 1000 Metern bis zu 15 Zentimeter Neuschnee.

Am Dienstag wird es wieder stürmisch

Am Dienstag dürften laut dem DWD Schauer und Gewitter niedergehen. Außerdem drohten erneut starke bis stürmische Böen sowie Sturmböen im Hochschwarzwald, hieß es von den Meteorologen. Der DWD gab daher auch eine Wetterwarnung heraus. So drohten örtlich Blitzschläge. Wegen der Sturmböen könnten im Land auch Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Aufgrund von Platzregen seien außerdem Verkehrsbehinderungen möglich.

In Stuttgart mussten Einsatzkräfte am Montag 35 Mal ausrücken, wie die Polizei mitteilte. Dachziegel stürzten von Dächern, Äste brachen auf Fahrbahnen und Bauzäune sowie Verkehrszeichen beschädigten vielerorts geparkte Fahrzeuge.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wehten bis Montagabend noch weitere Sturmböen mit bis zu 85 Stundenkilometern durch das Land. In höheren Lagen gab es teilweise auch orkanartige Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern.