Die Stiftskirchenorgel oberhalb der Fürstenloge ist durch eindringendes Regenwasser beschädigt worden. Der heftige Sturm am Donnerstagabend hatte direkt oberhalb des Instruments ein Loch ins Kirchendach gerissen. Foto: Klaus Stopper

Das Unwetter am Donnerstagabend hat ein Loch ins Dach der Stiftskirche gerissen.

Ursache war die Verkettung fataler Zufälle. Der Sturm hatte genau im Knick zwischen Kirchendach und Turm Dachziegel abgedeckt, und genau unter diesem Knick befindet sich die Orgel, die im Jahr 2004 neu eingebaut worden war. Den Rest besorgte der heftige Regen, der durch das Loch im Dach auf den Dachboden und von dort aus direkt ins Instrument tropfte.

Vermutlich über große Pfeifen sickerte das Wasser dann ins Gebläse mit Windwerk und Magazinbalg. Die Orgel kann damit keinen Luftdruck mehr aufbauen und muss von einer Fachfirma repariert werden.

Stiftskantor Mario Peters hatte den Schaden am Folgetag entdeckt, als er sich auf die musikalische Begleitung eines Gottesdienstes vorbereiten wollte. Glücklicherweise war die Hechinger Zimmerei Michael Tietz schnell mit dem Kranwagen vor Ort und konnte das Loch im Dach abdichten.

Chororgel ist nocheinsatzfähig

Nun aber stellt sich für die katholische Kirchengemeinde und Dekan Michael Knaus die Frage, wie es weitergeht. Zum Glück verfügt die Stiftskirche auch über eine Chororgel, vorne in der Kirche, die eine Begleitung von Gottesdiensten durchaus erlaubt. Aber das Volumen und die Wirkung der großen Orgel erreicht dieses Instrument natürlich nicht.

Dass eine Reparatur möglichst schnell erfolgen soll, steht wohl außer Frage. Was zerstört wurde, wie teuer eine Reparatur wird und wann das Instrument wieder gespielt werden kann, kann noch nicht beantwortet werden. An dieser Frage sind mehrere Institutionen beteiligt. Neben dem Erzbischöflichen Bauamt in Konstanz sind unter anderem noch der Orgelinspektor der Erzdiözese Freiburg, das Landesdenkmalamt und die Versicherung.

Mehrere Institutionen sind an Reparatur beteiligt

Dass es hier um hohe Summen gehen kann, verdeutlicht ein Blick auf Baukosten der Orgel. Für die waren vor etwa 20 Jahren etwa 850 000 zu zahlen, heute würde das Instrument fast doppelt so viel kosten.

Für die Kirchengemeinde kommt dazu, dass der Sturm noch weitere Kirchen beschädigt hat, beispielsweise in Weilheim, Stetten, Boll und Schlatt.