Es könnten mehr Besucher nach Hechingen kommen, um die Innenstadt zu beleben, meinen örtliche Unternehmer. Foto: Kauffmann

Unternehmer aus Hechingen sagen, dass zu wenige Besucher der Burg Hohenzollern in die Stadt kommen und dass nicht alle Firmen Glasfaser-Internet haben. Das hat Bürgermeister Philipp Hahn geantwortet.

Mehr als 30 Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich im Hechinger Ratssaal mit Bürgermeister Philipp Hahn ausgetauscht. Darüber berichtet die IHK, auf deren Initiative das Treffen stattfand, in einer Pressemitteilung.

Inklusion

Den Start machte ein Gastvortrag unter dem Motto „Mehr Inklusion wagen“ vom Verein Downtown Hechingen. Vorsitzende Ulrike Kapala machte deutlich: „Wir wollen für unsere Kinder Teilhabe.“ Sie legte dar, was es Unternehmen bringen könnte, Menschen mit Behinderung einzustellen. Kapala: „Es ist nicht immer ganz einfach, aber Menschen mit Behinderung sind sehr zuverlässige und loyale Arbeitnehmer.“ Auch Rainer Brandner, Schulleiter des SBBZ (Weiherschule), appellierte an die Unternehmerschaft, Inklusion im Betrieb anzugehen. „Haben Sie Mut, unseren Schülerinnen und Schülern ein Praktikum bei Ihnen anzubieten. Wir finden individuelle Lösungen und bieten Unterstützung an.“

Einzelhandel

Matthias Miklautz, Leiter IHK-Geschäftsstelle Zollernalbkreis, berichtete von Zahlen aus dem aktuellen Kaufkraftatlas der IHK, der Einzelhandelsdaten für die Städte und Gemeinde der Region Neckar-Alb aufbereitet. „Hechingen hat eine Zentralitätskennziffer von 131“, so Miklautz. „Hechingen kommt damit seiner Funktion als Mittelzentrum nach, die Leute aus dem Umland kommen nach Hechingen zum Einkaufen.“

Nach Meinung der Hechinger Unternehmerinnen und Unternehmer schöpfe die Stadt das Potenzial als Einkaufs- und Erlebnisstadt allerdings nicht voll aus. Von den Besuchern der Burg Hohenzollern kommen zu wenige in Stadt. „Vor der Pandemie gab es Überlegungen zu einer Bahn, die Burg und Stadt verbindet“, sagte Bürgermeister Philipp Hahn. „Der Haushalt gibt es gerade nicht her, solche Projekte weiter zu verfolgen.“ Er verwies auf zahlreiche Initiativen der Stadt, die Leute in die Innenstadt ziehen sollen: Obertorplatz, Schaukelweg, Starzelpark oder der Abendmarkt. „Wie für jede andere Kommune ist es für uns schwer, dem Online-Handel zu begegnen“, so Hahn und fragte in die Runde: „Wann waren Sie zuletzt in Hechingen Schuhe kaufen?“

Schnelles Internet

Ein weiteres Thema, das die Wirtschaft in Hechingen beschäftigt, war der Glasfaserausbau, nicht alle Firmen seien ans schnelle Internet angeschlossen. „Wir haben bereits 8,3 Millionen in die Infrastruktur investiert und planen, weitere 540 000 Euro in diesem Jahr auszugeben“, so Hahn. Insgesamt rechne die Stadt mit deutlich weniger Gewerbesteuer als im vergangenen Jahr, was auch Auswirkungen auf bereits geplante Kitas, beispielsweise in Hechingen-Stetten, habe. Betreuungsplätze für die Kinder der Beschäftigten sind auch in Hechingen rar. „Wir wollen an dem Bau festhalten“, versprach Hahn. Er machte aber auch deutlich, dass es allein am Platz nicht hänge, sondern dass es auch schwierig sei, Betreuungspersonal zu finden.