Schläuche müssen verkoppelt werden vor dem Löschangriff. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Herbstprobe: Auch bei schwierigen Objekten ist im Ernstfall Verlass auf die Mannschaft

Die Freiwillige Feuerwehr Unterkirnach demonstrierte am Samstag Nachmittag in ihrer Herbstprobe, dass auf sie auch bei schwierigen Objekten im Ernstfall Verlass ist.

Unterkirnach. Der Landmarkt war das Übungsobjekt, bei dem starke Rauchentwicklung angenommen wurde. Drei Bewohner im ersten Stock konnten das Gebäude nicht mehr verlassen und warteten auf dem Balkon auf die Ankunft der Unterkirnacher Wehr. Die Innenräume des Landmarkts mit ihren zum Teil engen Personalräumen waren verraucht, die Wehrmänner, die mit einem Mannschaftstransportwagen für die Einsatzleitung sowie einem TLF und einem HLF anrückten, wussten nicht, was sie erwartete. Die Löschfahrzeuge wurden an zwei Seiten des Landmarkts so geparkt, dass sie einerseits die Durchfahrt der Straße nicht versperrten, andererseits auch von beiden Seiten Wasserleitungen von zwei Überflurhydranten legen konnten. Doch die Menschenrettung hatte Vorrang und so wurde die Steckleiter am Gebäude angebracht, sodass die Feuerwehrmänner über das Flachdach des Landmarkts den ersten Stock erreichen konnten, wo sie erleichtert von den drei Personen, gespielt von der Jugendfeuerwehr, erwartet wurden.

Parallel wurden die Wasserschläuche ausgerollt, zusammengekoppelt, während sich die Atemschutzträger bereit machten, die Personalräume zu betreten und auf die Suche nach verletzten Personen zu gehen. Einsatzleiter war Kommandant Klaus Beha, Raimund Weißer moderierte die Übung über Lautsprecher und zwei Gruppenführer überwachten die Übung an beiden Seiten des Gebäudes.

Wegen der starken Verrauchung wurden noch mehr Atemschutzträger nachgefordert, jeweils ein Feuerwehrmann an beiden Seiten notierte auf einer Tafel die Zeit, die die Atemschutzträger im Gebäude waren. Nach maximal 20 bis 30 Minuten sei eine Sauerstoffflasche leer, sollte sich der Atemschutzträger besonders anstrengen müssen und auch noch Personen retten, wäre die Flasche sehr viel schneller entleert, was eine fatale Situation sein könnte, erklärte Raimund Weißer. Eine beachtliche Anzahl von Bürgern verfolgte interessiert die Übung, die Altersmannschaft zeigte geschlossen ihr Interesse und die Jugendfeuerwehr war im Obergeschoss und im Untergeschoss als Eingeschlossene mit Begeisterung unterwegs.

Eine Person schwächelte und wurde auf der Trage aus dem Gebäude gebracht. Auch Christoph Kleiner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oberkirnach schaute sich interessiert die Übung an. Im Ernstfall stehen sieben Freiwillige seiner Wehr als Tageseinsatzgruppe zur Verfügung, um in Kooperation Unterkirnach zu unterstützen. Die Jugendfeuerwehr durfte bei der abschließenden Übung mal ordentlich Wasser geben, denn nur, wer früh übt, wird mal ein echter Feuerwehrmann.

Nach der Übung und nachdem alles ordentlich aufgeräumt war, zeigte sich Klaus Beha in seiner Manöverkritik zufrieden. Natürlich gehe es im Ernstfall zügiger zu, aber es sei ja eine Schauübung und die Bürger sollten sehen, wie im Ernstfall gehandelt werde, erklärte er. Aber eines war dem Kommandant, den Gruppenführern und allen Freiwilligen bei der Übung klar geworden: Das Gebäude mit engen Räumen und vollen Regalen sowie Kühlräumen und Lagerräumen habe sie an ihre Grenzen gebracht, betonte Beha: "Im Ernstfall hätten wir uns Hilfe von Oberkirnach und auch Villingen geholt, gut, dass wir das so erkannt haben", betonte er. Auch Bürgermeister Andreas Braun zeigte sich von der Übung beeindruckt. Nicht nur, dass alle Freiwilligen bis zur Altersmannschaft vor Ort waren, auch die Bereitschaft der Oberkirnacher Freiwilligen, im Ernstfall zur Stelle zu sein, vermittle ein beruhigendes Gefühl, dankte er allen Feuerwehrmännern.