Preise für den gemieteten Nikolaus variieren je nach Auftragsort. (Symbolfoto) Foto: dpa

Arbeitsagenturen stellen Vermittlung von Miet-Nikoläusen ein. Onlineplattformen machen das Rennen.

Region - Die Zeit der Weihnachtsmärkte rückt näher. Auch der Nikolaustag am 6. Dezember steht vor der Tür. Damit der Abend auch gelingt, können Weihnachtsmänner und Nikoläuse im Internet gebucht werden, um bei Kindern oder der betrieblichen Weihnachtsfeier Eindruck zu machen.

Während die Vermittlung von Weihnachtsmännern in der Winterzeit ursprünglich Aufgabe der Arbeitsagenturen war, laufen heute viele dieser Arrangements übers Internet. Es haben sich spezielle Onlineplattformen entwickelt, die Vereine, Einkaufszentren oder auch Privatpersonen bei der Suche nach dem perfekten Miet-Weihnachtsmann unterstützen.

Konkurrenz oder Entlastung

Die Arbeitsagenturen in Rottweil und Villingen-Schwenningen waren ursprünglich ebenfalls für solche Vermittlungen zuständig. Mindestens seit 2012 laufen diese jedoch über private Agenturen. "Wir sehen diese Vermittler nicht als Konkurrenz", erklärt Klaus Helm, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Rottweil und Villingen-Schwenningen. Helm erläutert im Gespräch, dass diese Websites nicht im Konflikt mit den Aufgaben der Agentur für Arbeit stehen. Die Jobs als Miet-Weihnachtsmänner seien keine zukunftssicheren und dauerhaften Stellen, meint Helm. "Wir sind daran interessiert, den Menschen langfristige Perspektiven zu bieten".

Weihnachtsmann im Internet finden

Die Seite www.weihnachtsmannbuero.de stellt laut eigenen Angaben einen "Verbund von Weihnachtsmännern und Nikoläusen aus vielen Orten Deutschlands dar". Dabei kann sich fast jeder als Hobby-Weihnachtsmann oder Nikolaus mieten lassen. Viele der Miet-Nikoläuse oder Weihnachtsmänner sind zum Beispiel Studenten, die sich mit diesem Job das Weihnachtsgeld aufbessern. Die Aufträge sind aber auch bei Künstlern und Hobbyschauspielern beliebt.

Auf der Website können Interessierte vorher eine Preisauskunft erhalten. Die Preise für den jeweiligen Auftritt hängen dabei stark von der Siedlungsdichte der Auftrittsorte ab. Ein Auftritt in der Stadt oder einem stark besiedeltem Gebiet kostet mindestens 29 Euro. Im Vergleich dazu ist ein Auftritt in einer ländlichen Gegend ab 47 Euro zu bekommen. Der Grundpreis für einen Auftritt in Oberndorf liegt beispielsweise bei 70 Euro. Auch die Anzahl der zu bescherenden Kinder wirkt sich auf den Preis des Auftritts aus.

Qualität ist entscheidend

Alle Akteure werden durch die Seite überprüft. Vor den Auftritten erhalten sie Informationsmaterial und Beratungsgespräche. Bei einem Auftritt als Weihnachtsmann muss natürlich auch das Kostüm stimmen. Deswegen hat das Weihnachtsmann-Büro einen Mindeststandard festgelegt, der von den Kunden gefordert werden kann. Nach dem Auftritt haben die Kunden Gelegenheit, die jeweiligen Akteure zu bewerten. Akteure mit einer guten Bewertung werden von der Website belohnt und haben Vorteile beim Erhalten von Aufträgen.

Dreimal klopft es an der Tür

Der Ablauf der Termine und der Vermittlung läuft komplett über die Seite. Nachdem die Routen für die Miet-Weihnachtsmänner festgelegt sind, nehmen diese Kontakt mit den Kunden auf, um die genauen Bedingungen für den Auftritt festzulegen. Dabei gibt es jedoch auch einiges zu beachten. Ein echter "Weißbart", wie es auf der Seite heißt, klingle niemals. Er klopfe immer an die Tür. Außerdem werde viel Wert darauf gelegt, dass die Übergabe des Lohnes so neutral und diskret wie möglich erfolge. Damit soll vermieden werden, dass die Kinder etwas von dem Arrangement mitbekommen.