Die Unfallmarkierungen kurz vor der Straßenkreuzung sind noch sichtbar – ansonsten erinnert vor Ort nichts an den Unfall. Foto: Rahmann

Auf der B27 kommt am Montagmittag ein Lkw rückwärts ins Rollen und verursacht einen Unfall. Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier spricht von einem riesigen Stau.

Drei Arbeiter sitzen rauchend in der Sonne auf einer Bank vor ihrer Firma in der Nähe der Kreuzung der Dormettinger Straße und der B 27. Den Unfall ganz in der Nähe haben sie selbst nicht gesehen, aber die Stelle können sie genau beschreiben: auf die Kreuzung und dann circa 100 Meter die Straße bergab.

Dort, kurz vor den richtungsweisenden Verkehrsschildern, sind nur die vielen Unfall-Markierungen auf der Straße noch sichtbar. Die Trümmer sind weggeräumt, Ölspuren gibt es nicht. Die Steigung der B27 an der Unfallstelle ist moderat, fahren darf man hier mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern.

Den Unfall ausgelöst hatte laut Polizeimeldung ein 58-Jähriger, der aufgrund eines medizinischen Notfalls seinen Lastwagen von Balingen her kommend rückwärts die Straße herunterrollen ließ.

„Wie das Patty im Burger“

Die 57-jährige SUV-Fahrerin, die in ihrem Auto versucht hat, dem ihr entgegenrollenden Lastwagen auszuweichen, habe richtig gehandelt, sagt Pressesprecher Christian Wörner vom Polizeipräsidium in Reutlingen. Dennoch konnte sie einen Unfall nicht verhindern: Ein weiterer Lastwagen konnte nicht rechtzeitig bremsen und prallte in die Beifahrerseite des Autos. Der SUV der Frau, die ebenso wie ihr Beifahrer leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde, war zwischen den beiden Lastwagen „wie das Patty im Burger zwischendrin“, so Wörner. Zum Gesundheitszustand der beiden Autoinsassen und des Unfall-Verursachers, der vor Ort notärztlich versorgt und ebenfalls in eine Klinik gebracht wurde, kann Wörner nichts sagen.

Wie häufig es in den vergangenen Jahren im Kreis Unfälle gab, weil ein Fahrer im Verkehr einen medizinischen Notfall erlitt, lasse sich nicht sagen, so Wörner. Das Kriterium „medizinischer Notfall“ werde statistisch nicht erfasst. Polizeipressesprecher Wörner äußerte sich nicht dazu, welche medizinische Ursache zum Unfall führte.

Wörner, der selbst auch schon als Lastwagen-Fahrer gearbeitet hat, sagt, es gebe in Lastwagen keine Notfallvorrichtung wie etwa die sogenannte Sicherheitsfahrschaltung im Bahnverkehr. Diese zwingt einen Zug zur Notbremsung, wenn der Fahrer ein bestimmtes Pedal nicht regelmäßig betätigt.

Auf der B27: „Es war ein riesiger Stau“

Drei Streifenwagen der Polizei seien vor Ort gewesen, zwei Teams sperrten die Straße ab, eines nahm den Unfall auf. Die Dotternhausener Feuerwehr musste jedoch nicht ausrücken, bestätigt deren Kommandant Christian Bertels.

Bürgermeisterin Marion Maier war zufällig in der Nähe des Unfallorts und beobachtete den Rettungshubschrauber, der „direkt auf der B 27 gelandet“ ist. „Es war ein riesiger Stau“, so Maier, die von oben auf die Straße blicken konnte.

Der Hubschrauber, der präventiv vor Ort war, aber nicht eingesetzt werden musste, sei schnell vor Ort gewesen, sagt Thilo Croy, der in der Nähe der Kreuzung auf einer Baustelle arbeitet: „Keine halbe Stunde“ nach dem Unfall. Croy sieht die Kreuzung als gefährlich an. „Hupen und Bremsen“ von „viel Lkw-Verkehr“, sei dort häufig zu sehen und zu hören.