An den Anblick haben sich die Dormettinger mittlerweile gewöhnt. Wohl Mittel April 2024 wird mit der Umgestaltung des Dreschhallen-Areals begonnen. Foto: Schweizer

Der Gemeinderat Dormettingen hat die Arbeiten für die Umgestaltung des Dreschhallen-Areals vergeben. Für die Schaffung des neuen Dorfmittelpunkts wird mehr als eine Million Euro ausgegeben.

Dass eine so kleine Gemeinde wie Dormettingen mehr als eine Million Euro ausgibt – und das in einem Handstreich – kommt selten vor. Der Betrag ist stattlich, viel Redebedarf war in der Gemeinderatssitzung aber nicht mehr vonnöten. Denn die Planung für das ehrgeizige Projekt im Herzen des Dorfs bestimmt die Arbeit des Gemeinderats nicht erst seit diesem Jahr. Die Bürgervertreter haben den Auftrag für die Großbaustelle unweit des früheren Gasthauses Rössle nur noch durchgewunken – Planer Bernd Ohnmacht von der Firma Ohnmacht Ingenieure aus Sulz musste keine Frage mehr beantworten.

Eine gute Entscheidung, die Arbeiten noch im Herbst auszuschreiben

Freuen darf sich die Firma Stingel aus Schwenningen auf dem Großen Heuberg. Sie wird nicht nur den Straßen- und Tiefbau durchführen, sondern sich auch um die landschaftsgärtnerischen Arbeiten kümmern. Die Vergabesumme für die Schaffung des neuen und markanten Ortsmittelpunkts beläuft sich auf knapp 1 096 000 Euro. Es sei eine gute und weise Entscheidung gewesen, die Arbeiten noch im Herbst auszuschreiben, betonte Bürgermeister Anton Müller. Mehrere Unternehmen hätten Angebote abgegeben. Er informierte über „gute Gespräche“ mit der Firma Stingel im Vorfeld – die Verwaltung könne die Vergabe an diesen kostengünstigsten Bieter nur empfehlen.

Zwei Bereiche, die zur Begegnung und zum Entspannen einladen

Und wann geht’s tatsächlich los, wollte Gemeinderat Alfons Scherer wissen. Angepeilt sei, so Anton Müller, das zeitige Frühjahr, wohl Mitte April 2023. Da zuerst der Untergrund an die Reihe komme, wäre eine Notversorgung für die Anwohner notwendig, was mit Blick auf Frostgefahr keinen Sinn mache.

Zwischen den beiden geplanten Doppelhäusern, die die Dreschhalle ersetzen sollen, schafft die Gemeinde zwischen Rathaus und dem „Ussadorf“ zwei Bereiche, die zur Begegnung und zum Entspannen einladen. Um den Dorfbild-prägenden Lindenbaum und auf das Gelände, auf dem das Feldkreuz steht, kommen vier Ruhebänke. Aus der Brunnenstraße wird ein Fußweg. Bei der Pflasterung der Fläche, wo die alte Linde steht, entschied sich der Gemeinderat bei einer Vor-Ort-Besichtigung für das System der Marke „Arena“, das viel Regenwasser versickern lässt.

Pflastersteine verwendet man auch im unteren Bereich, wo sechs Parkplätze und ein Fußweg angelegt werden. Das Grün wird durch drei Bäume ersetzt. Die Maßnahme ist nicht in einem Rutsch zu finanzieren. Auch im Haushalt 2024 wird das Dreschhallen-Areal einen großen Brocken bilden. Zuschüsse gibt es, wenn auch nicht so hoch wie erwartet. So kommen aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum 417 650 Euro, aus dem Ausgleichsstock 100 000 Euro.