Die Leiche des 67-Jährigen war am Sonntagmorgen am Bahnhof in Tuttlingen gefunden worden. (Symbolfoto) Foto: dpa

Ermittlungen zum ungewöhnlichen Todesfall eines 64-Jährigen im Tuttlinger Bahnhof dauern an.

Kreis Rottweil/Tuttlingen - Im Zuge der bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Tuttlingen zum Tod eines 64-Jahre alten Mannes im Tuttlinger Bahnhof gibt es bisher keine Hinweise auf ein etwaiges Fremdverschulden dritter Personen oder gar auf ein Tötungsdelikt.

Wegen des ungewöhnlichen Todesfalls hatten Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei am frühen Sonntagmorgen umfangreiche Ermittlungen eingeleitet.

Passanten hatten, wie berichtet, am Sonntagmorgen gegen 6.45 Uhr über Notruf das Polizeirevier verständigt und mitgeteilt, dass sich im Bahnhof eine leblose männliche Person befinde. Streifen des Reviers, eine Besatzung des Rettungsdienstes und ein Notarzt rückten sofort aus. Der Leichnam des 64-Jährigen befand sich in einem Wartehäuschen zwischen den Gleisen vier und fünf.

Zahlreiche Hinweise von Zeugen

Aufgrund der ungewöhnlichen Auffinde- und Todessituation – die eine nicht alltägliche Selbsttötung hätte begründen können, aber auch ein Tötungsdelikt nicht ausschloss – übernahmen Ermittler des Kriminaldauerdienstes und des Kriminalkommissariats Tuttlingen sowie Beamte der Kriminaltechnik die weiteren Maßnahmen zur Untersuchung der Todesursache.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Rottweil wurde auch ein Sachverständiger der Gerichtsmedizin hinzugezogen. Auch die Obduktion der Leiche wurde angeordnet. Der Bahnhof war in Teilbereichen mehrere Stunden gesperrt, der Bahnverkehr wurde auch über andere Gleise abgewickelt.

Der 64 Jahre alte Mann ist laut einem Polizeisprecher "zweifelsfrei identifiziert". Ein direkter Zusammenhang des Todesfalls mit dem angrenzenden Zug- und Bahnverkehr besteht laut Kripo nicht. Im Zuge der noch am Sonntag durchgeführten Obduktion habe man keinerlei Hinweise auf eine äußere Gewalteinwirkung respektive Gewaltverbrechen gefunden, heißt es beim Polizeipräsidium. Zur abschließenden Feststellung der Todesursache wurden weitere Untersuchungen angeordnet, deren Ergebnis noch aussteht.

Nach dem Aufruf in den Medien haben sich bisher zahlreiche Zeugen bei der Polizei gemeldet – unter anderem auch die größere Personengruppe, die nach Mitternacht mit einem Zug auf dem Bahnhof in Tuttlingen eingetroffen war. Dadurch konnte rekonstruiert werden, dass sich der 64-Jährige insbesondere am vergangenen Samstag alleine am Bahnhof in Tuttlingen aufgehalten hatte.

Die weiteren Ermittlungen des Kriminalkommissariats Tuttlingen konzentrieren sich auch darauf, den Aufenthalt des 64 Jahre alten Mannes in der vergangenen Woche abzuklären.