Land will auf einem privaten Grundstück bei Tuningen/VS-Weigheim bauen. Bitter für Rottweil.

Tuningen - Die Entscheidung ist nach Wochen des Wartens gefallen. Das Land will auf einem privaten Grundstück bei Tuningen/VS-Weigheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) ein zentrales Gefängnis für den Bereich Rottweil, Donaueschingen und Tuttlingen bauen. Das hat das Finanzministerium gestern bekannt gegeben. Bitter ist das für Rottweil.

Die Stadt hatte lange Zeit damit gerechnet, dass auf ihrer Gemarkung eine neue Justizvollzugsanstalt (JVA) für 400 bis 500 Gefangene erstellt wird. Jahrzehntelang hatte man sogar einen Platz dafür freigehalten. Zuletzt hatte die Stadt trotz heftiger Bürgerproteste einen neuen Standort auserkoren, das »Bitzwäldle«. Doch der Regierungswechsel und ein Wahlversprechen des neuen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) im Vorfeld der Landtagswahl 2011 kamen dazwischen und läuteten das Aus für Rottweil ein. Kretschmann hatte den Gegnern eines Großgefängnisses im Bitzwäldle in Aussicht gestellt, einen weiteren Standortsuchlauf zu starten.

Der Grüne war schon bald ein Jahr lang der neue erste Mann im Land, als im Frühjahr die Suche von Neuem begann. Insgesamt kamen zwölf Vorschläge zusammen, darunter vier auf Rottweiler Gemarkung. Meßstetten bewarb sich unter dem Stichwort Konversionsfläche mit der Zollernalb-Kaserne, Rottenburg wollte eine weitere Haftanstalt bauen, die Stadt Hechingen warf ebenfalls den Hut in den Ring, ein Landwirt stellte sein Privatgrundstück auf den Gemarkungen VS-Weigheim und Tuningen nahe der Autobahn 81 (Singen-Stuttgart) zur Verfügung.

Dieser macht jetzt das Rennen. Ob dort tatsächlich der neue Knast erstellt wird, ist nicht sicher. Zunächst müssten die beiden Gemeinderäte in Tuningen und Villingen-Schwenningen dafür sein. Auch die Bürger müssten das Projekt mittragen.