Auch an Stellwänden gab es Informationen bei der Bürgerversammlung. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohnraum: Verhandlungen mit Vermietern ohne Ergebnis

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Die Flüchtlingsunterbringung ist ein wichtiges Thema der Gemeindeverwaltung. Die Kapazitäten für die voraussichtlich zugeteilten Personen werden aktuell geprüft.

"Wir haben eine Aufgabe zu lösen, unsere persönlichen Meinungen sind nicht relevant", so Bürgermeister Jürgen Roth bei der Bürgerversammlung. Im Kreis kommen derzeit rund 190 Flüchtlinge monatlich hinzu. In den Gemeinschaftsunterkünften sind aktuell rund 1400 Plätze, und die Anschlussunterbringung ist Aufgabe aller Kommunen im Kreis.

Für Tuningen bedeute dies, dass neben den derzeit fünf Personen bis zum Jahresende voraussichtlich zehn weitere hinzukommen, auch für 2016 sind nochmals 32 Personen zu übernehmen. Dies seien allerdings lediglich Hochrechnungen, die Zahlen könnten sich durchaus verändern. In Tuningen habe man versucht, auf privater Ebene Wohnungen zu bekommen, allerdings waren sämtliche Verhandlungen ohne Ergebnis. Die Zeit dränge, und so müsse man sich mit entsprechenden Neubauprojekten beschäftigen.

Für die Unterbringung von zwölf Menschen kann man die ehemalige Hausmeisterwohnung in der Schule wie auch den ehemaligen Pavillon nutzen, dann jedoch muss weiter gehandelt werden.

Weder Sport- noch Festhalle wie auch Vereinsräume will man "zweckentfremden". Ein erstes Neubauprojekt könne man mit einem Gebäude auf einem gemeindeeigenen Grundstück im Winkel 14 realisieren, dort ist dann Platz für zwölf Flüchtlinge. Dieses Gebäude könne auch langfristig genutzt werden, später ist hier durchaus auch Platz für Obdachlosenwohnraum.

Ein weiteres Bauprojekt, dann jedoch in Modularbauweise ist auf dem Gelände "hinter der Burg" möglich. Dort war vor vielen Jahren die 1200-Jahr Feier von Tuningen. Für jedes der beiden Gebäude müsse man rund 400 000 Euro in die Hand nehmen, entsprechende Mittel werde man im Haushaltsplan 2016 aufnehmen.

Eine zentrale Anlaufstelle werde man möglicherweise im ehemaligen katholischen Kindergarten schaffen, dort könnte neben bürokratischen Arbeiten auch ein Begegnungs- und Beratungszentrum entstehen. Ein Helferkreis hat sich bereits gebildet, die Sprecher sind Uwe Fischer, Christine Ritzi und Bärbel Groh. Bürgermeister Roth bittet die Tuninger, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dies gehe von der direkten Betreuung von Flüchtlingen über Sprachhilfen, Sponsoring bis zu Kleider- und Sachspenden. Am 3. Dezember findet hierzu im Teinosaal ein Treffen aller Interessierten statt. Dort werden die Arbeitsgruppen gegründet und die Rahmenbedingungen vorgestellt.