Das unter Denkmalschutz stehende Ökonomiegebäude und auch der ehemalige Bierkeller des Ochsen sollen abgerissen werden, hier soll baldmöglichst der Neubau des Ärztehauses als auch die altenbetreute Wohnanlage entstehen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Abbruch des denkmalgeschützen Gebäudes möglich / Einigung mit Eigentümer des Schuppens

Mit geänderten Planentwürfen sieht die Gemeinde reelle Chancen, den geplanten Abbruch des derzeit noch unter Denkmalschutz stehenden "Marielehauses" in der Tuninger Ortsmitte in die Tat umzusetzen.

Tuningen. In dem Neubau sollen dann zwei Arztpraxen, eine Kurzzeitpflege und zahlreiche Seniorenwohnungen entstehen. Grundvoraussetzung sei eine einvernehmliche Lösung mit den Anliegern, aber auch das Ergebnis der zahlreich notwendigen Gutachten gewesen, erklärt Bürgermeister Jürgen Roth.

Angrenzend an das Marielehaus steht derzeit noch ein Schuppen, der bislang nicht in die Planung einbezogen werden konnte. Nun hat der Eigentümer jedoch eingelenkt, auch dieser kann dann abgerissen werden und so das Haupthaus wesentlich größer in der Südausrichtung gebaut werden. Im Gegenzug rückt der Bau im nördlichen Bereich weiter nach oben, so minimiert sich eine mögliche Verschattung der Nachbargebäude. Zudem erhält der Verkäufer einen Grundstückstreifen, angrenzend an seine bestehende Fläche hinzu, und er soll die Möglichkeit bekommen, dass ein neuer Schuppen trotz derzeitigem Ausschluss nach dem geltenden Bebauungsplan entstehen kann.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung, ob der Erhalt und die Sanierung des Marielehauses Sinn macht, liegt vor und weist ein eindeutiges Ergebnis zugunsten des Abbruchs aus. Auch das Ergebnis des Gutachtens, laut dem Fledermäuse in dem leer stehenden Gebäude angesiedelt sind, dürfte kein Hindernisgrund mehr sein. Der Bürgermeister stellte die Neuplanung vor, es verbleibt eine Tiefgarage, die aus dem Winkel her angefahren wird. Die darauf aufgebauten Gebäude sind jedoch deutlich nach Süden gerückt. Insgesamt handelt es sich um 1400 Quadratmetern Gesamthauptnutzfläche in zentraler Lage.

"Wir haben nun eine einvernehmliche Lösung mit dem Ergebnis, dass wir in Tuningen sowohl die Ärzteversorgung weiter gewährleisten können, aber auch die Nachfrage nach altenbetreutem Wohnen erfüllen", betonte Roth. Auch die Ergebnisse aus den Anliegergesprächen sieht er als konstruktiven Beitrag zur Erfüllung des Bauwunsches, zudem seien mögliche langwierige Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg geräumt. Die Gemeinderäte sehen den geänderten Baukörper mehrheitlich als gute Alternative zur bisherigen Planung. Im nächsten Schritt werden nun die kompletten Baupäne überarbeitet, um den Räten eine neue Kostenplanung vorzulegen, gleichzeitig wird das B-Planverfahren fortgesetzt.