Waldinformationsfahrt mit Revierleiter Holger Binkert / Überschuss von mindestens 25 000 Euro Ziel in vier Jahren

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Großes Interesse herrschte an der Waldinformationsfahrt zusammen mit dem neuen Revierleiter Holger Binkert.

Auch der neue Leiter der Forstbetriebsstelle Donaueschingen, Holger Schütz, wie auch Patrick Egle und Julia Gojowczyk waren als fachkundige Waldspezialisten dabei. So gab es für die Gemeinderäte, Waldbesitzer aber auch für die Jagdpächter zahlreiche Informationen zum aktuellen Stand des Tuninger Waldes wie auch Zukunftsperspektiven.

Dass in Tuningen mit einem Vier-Jahres-Plan gearbeitet werde, bringe etliche Vorteile, erläuterte der Revierleiter. So könnten Schwankungen ausgeglichen werden. Das Ziel sei, nach vier Jahren einen Überschuss von mindestens 25 000 Euro ausweisen zu können. Mit der Verbisssituation sei man im vergangenen Jahr weitgehend zufrieden gewesen, dies zeuge einerseits von einer guten Abschussquote aber auch vom milden Winter, in dem die Rehe genügend anderweitiges Futter gefunden haben.

Im Wald werden verschiedene Holzgitter aufgestellt, durch die die Jungtannen geschützt sind, um dann auch feststellen zu können, wie unterschiedlich sich die nachwachsenden Bäume im geschützten oder im ungeschützten Waldbereich entwickeln.

Im Grenzgebiet zu Schura, im Gewann Hinter Neuen wurden vor einigen Jahren etliche Erlen angepflanzt. Das damalige Ziel, dass diese dem dortigen sumpfigen Boden erheblich Wasser entziehen, hat sich nicht bestätigt. Jetzt wird der Bestand massiv ausgedünnt und lediglich die sogenannten "Z-Bäume", welche später als Nutzholz verwendet werden sollen, bleiben stehen. Allerdings, so Patrick Egle, wird diese Aktion ein Nullsummenspiel, denn die rund 60 bis 80 Festmeter Holz ergeben einen geringen Preis, welcher sich gerade mit Erntekosten decken wird.

Das Endergebnis werden die meisten der Teilnehmer jedoch nicht erleben, denn erst in 60 bis 80 Jahren werden die verbleibenden Bäume dann die gewünschte Holzqualität mit einem Stammdurchmesser von 50 Zentimeter haben.

"Der Tuninger Waldbestand ist bestens aufgestellt", sind sich die Forstmänner einig. In Tuningen ist ein Nadelwaldbestand von 75 Prozent vorhanden, der Rest ist auf Buchen, Eschen, Eiche und sonstige Laubbäume verteilt. Eine Mischung sei absolut sinnvoll, als bestes Beispiel zeige sich dies mit dem derzeitigen Eschensterben in den Wäldern, erläuterten die Forstleute.

Anhand eines frisch gefällten Eschenstamms wurde verdeutlicht, wie sich der Tuninger Wald entwickelt. Die Besucher durften anhand des aufgesetzten und gespaltenen Holzes schätzen, wie lange es dauert, bis im Gemeindewald ein Festmeter Holz entstanden ist. In zwei bis drei Stunden wächst in Tuningen ein Meter Holz. So braucht man keine Bedenken haben, dass der jährliche Holzeinschlag von rund 2000 Festmetern ein Raubbau bedeuten würde. Die gefällte Esche wurde dann im Teilnehmerkreis höchstbietend versteigert. Das Gebot des Bürgermeisters von 65 Euro bedeutete dann auch den Zuschlag.