Bürgermeister Jürgen Roth verweist auf wenig Anmeldungen / Kompromiss mit Kirchengemeinde gefunden
Von Erich Bieberstein
Tuningen. Jetzt ist es Fakt, die Kleingruppe im evangelischen Kindergarten Hegenest wird im September 2016 geschlossen.
In der Gemeinderatsitzung wurde das seit längerer Zeit immer wieder auftretende Problem der fehlenden Kinderzahl zur langfristigen Aufrechterhaltung der zweiten Gruppe nochmals ausführlich diskutiert. Jetzt setzt man für nächstes Jahr einen Schlussstrich.
Im Gegenzug machte man das Zugeständnis, den Abmangel der Regelgruppe auf 90 Prozent zu erhöhen. In der Regelgruppe und der Kleingruppe betreut man im "Hegenest" momentan 37 Kinder, wobei die Mindestgröße in der Kleingruppe zuletzt regelmäßig nur mit auswärtigen Kindern erreicht wurde.
Bereits im vergangenen Jahr hatte man im Rat beschlossen, dass im Falle einer Unterschreitung der Kleingruppe unter fünf Kinder die Fortführung nicht mehr unterstützt werden könne. Um dieses Quorum zu erreichen, entstehe beim Kindergartenteam ein ständiger Druck, was für Matthias Kohler, Kindergartenpfarrer im Kirchenbezirk Tuttlingen, einen unakzeptablen Dauerzustand darstelle. Bei den ständigen Diskussionen um den Fortbestand der Kleingruppe seien zudem viele Emotionen im Spiel, die zu Auseinandersetzungen führten und das "Ringen um eine Lösung" erschwerten, so Bürgermeister Jürgen Roth.
Der Kompromiss erlaube der evangelischen Kirche zumindest eine ausreichende Planungssicherheit, dies gelte sowohl für die Erzieherinnen als auch für die Eltern.
Für Pfarrer Helmut Pipiorke ist dies zwar ein schmerzlicher Schritt, doch zumindest könne der Kindergarten, dann mit einer Regelgruppe, weiter bestehen. Matthias Kohler, Kindergartenpfarrer im Kirchenbezirk Tuttlingen, hatte im Vorfeld zusammen mit Pipiorke ausführliche Gespräche geführt und Lösungen gesucht. Das ständige Auf und Ab sei jedoch unzumutbar geworden und erschwere die pädagogische Arbeit. Die Frist bis 2016 sei ein akzeptabler Kompromiss wonach keine Kinder die Einrichtung verlassen müssten, da in der Zwischenzeit ja Kinder in die Schule kämen.
Positiv sieht man seitens der Kirche die Erhöhung des Abmangels von 83 auf 90 Prozent. Nachdem sich in der Sitzung am Donnerstagabend der gesamte Gemeinderat hinter diesen Vorschlag stellte, soll die Verwaltung jetzt diese einvernehmliche Lösung durch Anpassung des Vertrages mit der Kirchengemeinde auch rechtsverbindlich absichern.