Die Jugendlichen messen sich beim Tisch-Kickern. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Begegnungsstätte für Flüchtlinge eingeweiht / Raum für Sprachkurse und Treffen der Helfer

Im Zuge eines Familienfestes wurde die Begegnungsstätte der Tuninger Flüchtlinge eingeweiht. Viele Syrer und Familien feierten zusammen mit den Tuningern und den Helfern des Flüchtlingskreises die offizielle Eröffnung des "e5".

Tuningen. Den Namen "e5" gab das Team des Helferkreises dem neuen Treffpunkt. Es ist eine Abkürzung für die Ehrenschopfstraße und die Hausnummer. Franzi Hauser als Sprecherin des Helferkreises begrüßte die große Besucherschar in den neu hergerichteten Räumen.

Dort wurde in den vergangenen Wochen kräftig Hand angelegt: Eine neue Sanitäranlage wurde eingebaut, die Heizung auf Vordermann gebracht und alles freundlich und hell gestrichen. Die Wände sind geschmückt mit Bildern aus den ersten Treffen, aber auch mit "Familiensteckbriefen" der Flüchtlingsfamilien. Alle arbeiteten Hand in Hand – die Flüchtlinge haben dabei kräftig mitgearbeitet.

In Tuningen konnten für jede Flüchtlingsfamilie Paten gefunden werden, um direkte Ansprechpartner zu haben. Dies habe sich bestens bewährt und Berührungsängste werden schnell beiseite gelegt, so Marius Ritzi im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Bürgermeister Jürgen Roth appellierte an die Tuninger, die Familien in die Dorfgemeinschaft zu integrieren und auch auf diese zuzugehen. Ein freundliches "Hallo" auf der Straße sei schon ein erster Schritt. Er selbst habe schon etliche unkomplizierten Gespräche mit den "Neutuningern" geführt.

Isolde Bieberstein gab einen kurzen Rückblick über die Geschichte des jetzigen Begegnungszentrums. 1974 wurde dort der katholische Kindergarten eingeweiht, welcher bis 2005 in Betrieb war. Danach war die Gemeinde mit der Kinderkrippe zu Gast, ehe diese die neuen Räume im Familienzentrum bezogen. "Für die Kirche war es eine Selbstverständlichkeit, die Räume zur Verfügung zu stellen" und so können jetzt neue Freundschaften und gute Beziehungen aufgebaut werden. Erna Hauser und die Syrerin Mariam erzählten über die Flucht einer syrischen Flüchtlingsfamilie sowohl in Deutsch als auch auf Arabisch.

Danach ging es ans Feiern, so wurde ein großes internationales Kuchen- und Häppchenbuffet aufgebaut. Dazu gab es frisch gepressten Apfelsaft, welcher am Samstag selbst hergestellt wurde. Im "e5" findet drei Mal pro Woche ein Sprachkurs statt, aber auch regelmäßige Treffen zusammen mit den Mitgliedern des Helferkreises sind geboten. "Jeder ist herzlich willkommen und jede kleinste Tat ist für uns hilfreich", so Franzi Hauser.