Boris Palmer. Foto: dpa

Maifeier: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) will kein Grußwort des Tübinger Oberbürgermeisters.

Tübingen - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer ist verschnupft: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Tübingen will auf ein Grußwort des Grünen-Politikers bei den Feierlichkeiten am morgigen 1. Mai verzichten.

"Der DGB will kein Grußwort von mir am 1. Mai hören. Grund: Mein ›Flüchtlingskrisengerede‹ sei ›scheinheilig‹", beschwerte sich Palmer auf Facebook. Daher habe man "lieber den Landrat oder die erste Bürgermeisterin" eingeladen, die hätten aber – im Gegensatz zu ihm – keine Zeit für den DGB.

Der Tübinger DGB-Kreisvorstand habe sich demokratisch gegen ein Grußwort Palmers aufgrund "seiner Äußerungen und seiner Haltung zur Flüchtlingspolitik" entschieden, sagte Peter Fischer, DGB-Regionsgeschäftsführer Südwürttemberg gestern.

Fischer antwortete Palmer in dem sozialen Netzwerk: "Mir ist nicht bekannt, dass der DGB-Kreisvorstand Sie als Stadtoberhaupt eingeladen hätte. Demzufolge können Sie auch nicht – mit welcher Begründung auch immer – ausgeladen worden sein."

Palmer hatte einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik und ein Ende der unkontrollierten Einwanderung gefordert – und damit scharfe Kritik nicht zuletzt aus den eigenen Reihen geerntet.

Weil weder die erste Bürgermeisterin noch der Landrat Zeit haben, soll nun ein Flüchtling das Wort ergreifen.