Boris Palmer meint, dass vor allem die Eltern für das Tragen von Kopftüchern bei Mädchen verantwortlich sind. Foto: dpa

Grünen-Politiker spricht sich dafür aus, dass Mädchen an Schulen und Kindergärten ihre Haare offen tragen.

Tübingen - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) spricht sich für ein Kopftuch-Verbot für junge Mädchen an Schulen und Kindergärten aus. "Mädchen sollten lernen, dass Gott sie nicht straft, wenn sie kein Kopftuch tragen", heißt es in einem offenen Brief Palmers an den "Mädchentreff Tübingen" vom Dienstag. Palmer teilt in dem Schreiben mit, Erstunterzeichner einer Petition der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes zu sein. Sie fordert ein Verbot des sogenannten Kinderkopftuchs in öffentlichen Räumen.

Hintergrund ist demnach ein Besuch des Tübinger Mädchentreffs im Rathaus am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im November. Unter den Besucherinnen waren auch geflüchtete Mädchen, die Kopftuch trugen. Bereits zu diesem Anlass sprach sich Palmer in einer Rede gegen das Kopftuch für junge Mädchen aus. Das Team des Mädchentreffs hatte das danach in einem Schreiben an den Bürgermeister kritisiert. Das Tragen des Kopftuchs sei für manche ein Zeichen von Stärke, weil es Teil ihrer Religion sei.

Palmer argumentierte dagegen, wenn junge Mädchen ein Kopftuch trügen, werde diese Entscheidung von den Eltern getroffen. Sie müsse aber den Kindern überlassen werden.