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Die Streiks in den Kindergärten und Tagesstätten im Südwesten sollen weitergehen, auch wenn die Tarifparteien auf Bundesebene wieder miteinander reden.

Stuttgart - Die Streiks in den Kindergärten und Tagesstätten im Südwesten sollen weitergehen, auch wenn die Tarifparteien auf Bundesebene wieder miteinander reden. "Wir werden den Druck aufrechterhalten, um auf die Verhandlungen hinzuwirken", sagte ein Sprecher des Verdi-Landesbezirks Baden-Württemberg am Montag. Verdi hatte zuvor mit den Arbeitgebern nach mehrwöchiger Funkstille neue Verhandlungen auf Bundesebene am 16. und 17. Juli vereinbart.

In Göppingen versammelten sich am Montag nach übereinstimmenden Angaben von Verdi und der Polizei 400 bis 500 Kindergärtnerinnen und Sozialarbeiter. Sie forderten höhere Löhne und einen besseren Gesundheitsschutz. Viele Eltern mussten sich deshalb erneut selbst um die Betreuung ihrer Kinder kümmern. Vor allem in Göppingen, Mössingen, Tübingen, Reutlingen, Aichtal, Esslingen und Plochingen blieben Kindergärten und Tagesstätten geschlossen.

"Klar ist es für die Eltern schwierig, da müssen wir nicht drumrumreden", sagte der Reutlinger Verdi-Geschäftsführer Martin Gross. Er warb aber um Verständnis dafür, dass die Erzieher ihren Forderungen Nachdruck verleihen müssten.

In den meisten Bundesländern wurden die Streiks bereits ausgesetzt. Im Südwesten sei das aber kein Thema, sagte der Verdi- Sprecher. Die Eltern forderte er zu Solidarität mit den Erziehern auf. "Wir wissen, dass wir da viel von ihnen abfordern. Aber die Eltern sollen sich bitte auch an die Arbeitgeber wenden und dort Druck machen", forderte er.

Nach vereinzelten Aktionen in kleineren Städten sei der nächste große Streiktag für Freitag geplant. Dann blieben wieder Kindergärten und Tagesstätten in Stuttgart, im Rems-Murr-Kreis sowie in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg geschlossen.