Die Bewohner des „Apartmenthauses“ auf dem Schönberg sind mit der vorläufigen Skizze zum geplanten Radweg nicht einverstanden. Foto: Baublies

Die Planungen für einen Radweg am Schönberg und eine Querungshilfe auf der Passhöhe können weitergehen. Der Seelbacher Gemeinderat gab am Montagabend grünes Licht. Allerdings mussten bei der Sitzung einige Bedenken zerstreut werden.

Wie schon der Schönberger Ortschaftsrat in der Vorwoche (wir berichteten) hat sich nun auch der Seelbacher Gemeinderat für die Verbesserungen für den Rad- und Fußgängerverkehr ausgesprochen. Dass in Zukunft über das ein oder andere Detail noch zu reden sein wird, zeigte indes die Anwesenheit von rund 15 Zuhörer im Rathaus. Vor allem der Radweg, der künftig zwischen Parkplatz und der Abzweigung Emmersbach über den Schönberg führen soll, sorgt bei einigen Anwohnern gegenüber dem Gasthaus Löwen für Kopfzerbrechen.

Verwaltung: Noch gibt es keinen finalen Plan

Auf einer Skizze, die am Donnerstag bei der Ortschaftsratssitzung vorgestellt worden war, ist der Radweg so eingezeichnet, dass er das Anwesen Ludwigstraße 1/1 schneiden würde. Schönbergs Ortsvorsteher Albert Himmelsbach, zugleich Fraktionsvorsitzender der Freien Bürgerliste im Gemeinderat, hatte bereits deutlich darauf hingewiesen, dass dieser Verlauf „sehr unwahrscheinlich“ sei. Dennoch bemängelten einige Bewohner des sogenannten „Apartmenthauses“, wie Bauamtsleiter Siegfried Kohlmann das Anwesen nannte, am Montag die Skizze. Kritik gab es auch, weil die Anwohner nicht vorab informiert worden seien.

Dazu nahmen Bürgermeister Thomas Schäfer sowie Kohlmann und Himmelsbach ausführlich Stellung. Sie stellten vor allem klar: „Diese Skizze ist kein Plan.“ Der Beschlussvorschlag, den der Ortschaftsrat dem Gemeinderat einstimmig empfohlen hat, bedeute, dass das Ingenieurbüro Zink in Offenburg, einen ersten konkreten Plan erstellen soll – als Basis für das weitere Vorhaben. Derzeit stehe noch nicht einmal fest, ob der Radweg über die ebenfalls erst „grob geplante Querungshilfe“ an der Ludwigsäule an der Einfahrt zum Parkplatz verlaufen werde. Möglich wäre auch, dass der Radweg etwa in der Höhe des Gasthauses Löwen die B 415 quert. Auch eine parallele Führung auf der Passhöhe zur B 415 sei denkbar.

Aber: „Das ist Aufgabe der Planer.“ Erst wenn es einen konkreten Plan gebe, könne man mit betroffenen Grundstückseigentümern sprechen, so die Verwaltung. Dann sollen alle Anwohner informiert werden. Laut Albert Himmelsbach gab es mit zwei Grundstückseigentümern bereits „sehr gute Gespräche“. Das betreffe allerdings den weiteren Verlauf des Radwegs Richtung Emmersbach.

Bürgermeister, Ortsvorsteher und Bauamtsleiter stellten auch klar, dass der Radweg so angelegt werden werde, dass er nicht von ortskundigen Autofahrern als Abkürzung genutzt werden könne.

Gemeinderat spricht sich klar für den Bau aus

Der Gemeinderat war sich einig, dass der Radweg dringend notwendig sei. Der Weg, den Radfahrer auf der von Lastwagen und Autos vielbefahrenen B 415 derzeit nutzen müssen, „ist unzumutbar“, hieß es. Für den Plan sind knapp 21 000 Euro veranschlagt. Der gesamte Radweg, den der Bund zum allergrößten Teil finanziert, ist laut Verwaltung mit 1,165 Millionen Euro veranschlagt. Nach dem Bau, der laut Bürgermeister Schäfer 2026 oder 2027 fertig sein sollte, geht der Radweg ins Eigentum der Gemeinde über. Die Beschilderung des Radwegs und die Beleuchtung sind von Anfang an Sache der Gemeinde.

So geht’s weiter

Das Ingenieurbüro Zink hat mit dem Beschluss des Gemeinderats den Auftrag bekommen, einen Plan zu erstellen, wie und wo die Querungshilfe an der Passhöhe und der Radweg vom Parkplatz bis zum Emmersbach verlaufen kann. Ist der Auftrag erfüllt, wird der Plan erneut im Ortschaftsrat und anschließend im Gemeinderat beraten.