Bei der Rundwanderung wurden die einzelnen Schritte zur Trinkwasserversorgung erklärt. Foto: Zoller

Trinkwasserversorgung in Bad Herrenalb: Bei einem Rundgang mit dem Wassermeister gab es viele Informationen.

Das Thema Wasser ist nicht erst seit dem Klimawandel in aller Munde. Dass das kühle Nass in Bad Herrenalb in bester Quellwasser-Qualität aus dem Wasserhahn sprudelt, ist aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

„Wasser ist und wird in der Zukunft ein immer wichtigeres Thema sein“, so Karina Herrmann, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bad Herrenalb. „Wir stellen uns der Veränderung, die wir in der Natur sehen, und sind mit unseren Wassermeister Nofer sehr gut aufgestellt.“ Für das Thema Wasser wurde seitens der Stadtwerke für die Stadt- und Ortschaftsräte der Stadt eine Rundwanderung organisiert, um die wichtigen Schritte zur Trinkwasserversorgung aufzuzeigen.

Als Verantwortlicher für das Herrenalber Wasser gab Stefan Nofer einen eindrucksvollen Einblick in die Wasserversorgung. „Viele Städte in Deutschland haben ein großes Wasserwerk, um ihre Einwohner zu versorgen. Aufgrund der topographischen Lage und seinen sieben Tälern hat Bad Herrenalb neun Hochbehälter und drei Wasserwerke“, berichtete Nofer, der zudem betonte: „Wir haben das, was andere Versorger in groß haben eben mehrfach in einem deutlich kleineren Format.“

Neue Einblicke

Zu Fuß ging es daher zuerst vom Dennacherweg zu den Dobeltalquellen. „Hier kann man sehen, wie das Wasser aus dem Felsen läuft“, so Nofer, der die Gruppe weiter über den Quellsammelbehälter zum Wasserwerk Dobeltal führte. Vom Wasserwerk Dobeltal werden über zwei Hochbehälter die Kernstadt sowie die Kullenmühle und das Steinhäusle versorgt. „Im Wasserwerk läuft das Wasser über einen Trübstoff-Filter, bevor dann in den beiden Neutralisationsfiltern Kalk aufgenommen wird, um den pH-Wert des Wassers anzuheben“, erläuterte der Fachmann. Er ergänzte: „Das ist erforderlich, um den Wasserzustand von sauer auf neutral zu bringen.“ Zudem durchläuft hier das Reinwasser eine UV-Anlage, die mittels UV-Licht eventuell vorhandene Keime und Bakterien im Wasser abtötet.

Für Jörg Götz (Grüne Plus) war es wichtig, vor Ort zu sein. „Wasser wird immer wertvoller und nun hat man Einsicht bekommen, wie hoch der Aufwand für das klare Nass in Herrenalb ist. Das war für mich sehr aufschlussreich, denn nun können wir die Papiervorlagen im Gemeinderat ganz anders beurteilen.“

Auch für Bürgermeister Hoffmann bot der Ausflug neue Einblicke. „Wasser und Luft, zählen den wichtigsten und schützenswertesten Gütern der Welt. Und die Führung durch das Dobeltal, von der Quelle zum Wasserwerk, hat uns nahegebracht, welchen Aufwand wir betreiben müssen, dass das kostbare Gut ‚Wasser‘, das direkt vor der Haustüre liegt, gesund bei den Mitbürgern und Mitbürgerinnen sowie unseren Gästen ankommt.“

Führungen für Öffentlichkeit

Volker Schröder (Grüne Plus) bestätigt auf der interessanten Wanderung viele neue Erkenntnisse bekommen zu haben. „Ich würde sie auch gerne vielen anderen empfehlen“, so sein Tenor.

Führungen für die Öffentlichkeit werden seitens der Stadtwerke am Tag der offenen Tür oder auf Anfrage angeboten, erläuterte Nofer, der zudem über die Zusammenarbeit mit der Falkensteinschule berichtete: „Jährlich werden am 22. März, dem Welt-Wasser-Tag, die Schüler der dritten Klasse über unser Quellwasser mit einer Führung vor Ort informiert.“

Und das Stadtoberhaupt urteilte unter anderem: „Der Rundgang hat eindrücklich gezeigt, dass unsere Stadtwerke das Thema Wasser gut im Griff haben und alle beruhigt den Wasserhahn aufmachen können.“

Zum Abschluss der Führung hatten die teilnehmenden Gemeinde- und Ortschaftsräte im Foyer der Therme die Möglichkeit, das Quellwasser der Dobeltalquelle in dafür bereitgestellte Flaschen zu füllen und zu kosten.