Bernhard Kienzler freut sich mit Namensvetter Hubert Kienzler über dessen 25-jährige Mitgliedschaft im BLHV-Ortsverein Nußbach, verbunden mit der Ehrennadel in Silber. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

BLHV: Ortsverein hat hingegen Problem mit dem Luchs / Futterausfälle durch die enorme Trockenheit

Wolf und Luchs, die Futterausfälle des vergangenen Jahres durch die enorme Trockenheit, die laufenden Forderungen der Umweltschützer in Bayern sowie die Vorstellung der neuen Geschäftsführerin des Landwirtschaftsamts Donaueschingen, Gertrud Lohrmann, waren die Schwerpunkte der Hauptversammlung des BLHV-Ortsvereins Nußbach.

Triberg-Nußbach. Mit dem Wolf gebe es derzeit in der Raumschaft noch keine Probleme. Anderswo schon, da habe wohl im Norden ein Wolfsrudel ein Hundertkilo-Kalb aus einem Stall geholt. Anders sehe es mit dem Luchs aus – eine Ziege von der Retsche habe wohl intensiv Bekanntschaft mit dem "schönen Räuber" gemacht und mit dem Leben bezahlt, wusste der Ortsvereinsvorsitzende Bernhard Kienzler.

Trockenheit ist Thema

Zum Thema Trockenheit und Ernteausfällen habe Landwirtschaftsminister Peter Hauk beim "Tag der Schwarzwaldmilch" über eine teilweise vom Land bezahlte Ernteausfallversicherung gesprochen. Hier sei man im Schwarzwald deutlich schlechter dran als auf der Baar, auch weil die Bodenkrume längst nicht so stark sei.

Aktuell 41 Mitglieder

Auch auf Aktionen des Ortsvereins ging Kienzler ein. So wurde eine gemeinsame Aktion zu Bodenproben durchgeführt, da die sechs Jahre seit der letzten schon wieder vorbei seien. Beim Jubiläum des Musikvereins habe man sich eingebracht – und ein Erfolg sei wieder einmal das Heugausfest gewesen. Für beide Feste habe es jeweils ein Helferfest gegeben. Er dankte der Stadt Triberg, vertreten durch Susanne Kienzler sowie der Ortsverwaltung Nußbach.

Schriftführerin Andrea Kienzler präzisierte die Jahreshöhepunkte für die aktuell 41 Mitglieder.

Kassierer Manfred Hilser präsentierte gute Zahlen in seinem Kassenbericht. Bernd Nock und Manfred Fehrenbach bescheinigten dem langjährigen Kassier eine einwandfreie Kassenführung und wünschten ihm viele weitere Jahre.

Ein sehr reges Vereinsleben bescheinigte der BLHV-Vizepräsident und Kreisvorsitzende Bernhard Bolkart dem Ortsverein anlässlich der Entlastung des Vorstands.

Ehrungen für Treue

Für 25-jährige Treue zum BLHV-Ortsverein zeichnete der Vorsitzende Hubert Kienzler aus – eigentlich sei das schon vor Jahresfrist soweit gewesen, doch eine Erkrankung habe die Ehrung verhindert.

Im Anschluss stellte sich die neue Amtsleiterin im Landwirtschaftsamt vor. Gertraud Lohrmann stammt aus der kleinen Stadt Oettingen am Nördlinger Ries. Sie blickt auf eine außergewöhnliche Vita zurück.

Zukunft der Schule offen

Nach dem Studium an der Universität Hohenheim absolvierte sie ihr Referendariat in Karlsruhe, um dann in Rottweil die erste Stelle anzutreten. Nach einem Intermezzo an der Akademie für Hauswirtschaft arbeitete sie sechs Jahre im Entwicklungsdienst in Ruanda und Tansania. 2001 ging sie als stellvertretende Amtsleiterin nach Tuttlingen, ab 2013 zeichnete sie in Stuttgart für das Landwirtschaftliche Hauptfest verantwortlich. Zum Januar 2015 wechselte sie nach Lörrach. Dort war sie neben dem Landwirtschaftsamt auch für den Naturschutz zuständig.

Seit nun zwei Wochen sei sie im Landwirtschaftsamt Donaueschingen, wo sie die Nachfolge von Walter Maier antrat, der überraschend zum 1. Februar in den Ruhestand ging. Zugleich sei sie Leiterin der Landwirtschaftlichen Berufsfachschule, deren Existenz sie als gefährdet ansieht.

Vorträge der Amtsleiterin

Die neue Amtsleiterin hatte zwei kurze Vorträge mitgebracht. Zum einen sprach sie über die Neuabgrenzung benachteiligter Gebiete – was den Schwarzwald eher weniger betreffe, aber wohl mehr als 300 000 Hektar vor allem im Norden Baden-Württembergs. Zum anderen erläuterte sie die Neuerungen der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) für die Jahre 2021 bis 2027, die wohl Neuerungen bereithält und die voraussichtlich noch in diesem Jahr weitgehend beschlossen werden soll.