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Zwischenfall auf Schwarzwaldbahn-Strecke bei Gremmelsbach. Keine Verletzten. Fahrgäste müssen in Zug ausharren.

Triberg - Ein schwerer Zwischenfall ereignete sich am Dienstagabend auf der Schwarzwaldbahnstrecke aufgrund des heftigen Unwetters mit teils orkanartigen Windböen, die auch über die Raumschaft Triberg hinwegfegten: Ein Zug prallte gegen einen umgestürzten Baum. Verletzt wurde niemand, die Bahnstrecke blieb aber für Stunden gesperrt.

Der Ex-Hurrican "Gonzalo" hat im Schwarzwald nicht nur für viele blockierte Straßen, sondern auch für erhebliche Behinderungen im Schienenverkehr gesorgt. Ein Regio-Express der Schwarzwaldbahn war auf der Strecke zwischen St. Georgen und Offenburg unterwegs, als er gegen 20.30 Uhr auf Höhe von Gremmelsbach gegenüber dem Sommerberg mit einem Baum zusammenstieß. Der umgestürzte Baum beschädigte bei dem Zwischenfall auch eine Oberleitung, eine Vollbremsung verhinderte Schlimmeres.

Die Fahrgäste mussten im Zug so lange ausharren, bis die Leitstelle in Villingen gegen 22.34 Uhr die Feuerwehren Gremmelsbach und Triberg alarmierte, die die Einsatzstelle im Obertal umgehend anfuhren. Zuvor hatten die Wehrmänner eine gemeinsame Herbsthauptprobe unter schweren, äußeren Bedingungen, genau in der heißen Phase des Sturms, am ehemaligen Gasthaus Pflug absolviert, bereits gegessen und den Heimweg angetreten.

Eine erste Erkundung der Lage an der Unglücksstelle sowie die Rückmeldung des Lokführers bestätigten, dass durch die Kollision keiner der insgesamt 28 erwachsenen Fahrgäste verletzt wurde.

Um eine Evakuierung vorzubereiten, wurde die Führungsgruppe C, zu der auch Schonacher und Schönwälder Wehrleute gehören, sowie die Feuerwehrabteilung Nußbach zur Unterstützung angefordert. Die Feuerwehr baute eine entsprechende Beleuchtung auf, um für eine gefahrlose Evakuierung zu sorgen. Auch ein Rettungswagen sowie ein Notarzt standen für alle Eventualitäten bereit.

Bahnstrecke mehrere Stunden gesperrt

Die Fahrgäste wurden danach mit den Gemeinschaftswagen der Feuerwehren in den Gemeindesaal in Gremmelsbach gebracht und dort vom DRK-Ortsverein und der Gremmelsbacher Feuerwehr betreut. Parallel begutachtete ein DB-Notfallmanager die Schäden an dem Zug sowie der Strecke. Zudem wurden erste Baumteile, die sich teilweise unter dem Zug verkeilt hatten, mithilfe von Motorsägen zerkleinert und anschließend entfernt. Für Gefahr sorgte dabei jedoch noch eine unter Strom stehende, aber beschädigte Oberleitung.

Ein Werkstattzug fuhr schließlich nach Mitternacht die Einsatzstelle an, um sich um die Beschädigungen zu kümmern. Während dessen wurden die Fahrgäste gegen 1 Uhr von einem von der Bahn organisierten Bus abgeholt und weiter transportiert. Die Strecke blieb über Stunden hinweg gesperrt. Die Schadenshöhe ist laut Polizei derzeit noch nicht bekannt.

Die Einsatzleitung bei der Feuerwehr Triberg hatte Gesamtkommandant Jens Wallishauser. Wie er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten bemerkte, sei dies "ein ungewöhnlicher, bisher in dieser Form noch nie dagewesener Einsatz für die Wehrmänner" gewesen. Er sei froh, "dass nichts Größeres passierte". Erstaunt waren die Einsatzkräfte allerdings, dass sie erst relativ spät, nämlich zwei Stunden nach der Kollision, zu Hilfe gerufen wurden.

Die Nußbacher Feuerwehr entfernte am Dienstagabend zudem einen kleinen, aufgrund des Sturms auf die Straße Richtung St. Georgen umgestürzten Baum. Die Triberger Wehr sperrte vom Wind umgestürzte Bäume in Schonachbach ab. "Für die Beseitigung der Bäume braucht man schweres Gerät", sagte Wallishauser. Er geht davon aus, dass sich das Forstamt schnell um die Entfernung kümmert. Auch die Schonacher Wehr beseitigte drei in der Grub auf Zufahrtsstraßen gefallene Bäume und die Schönwälder Wehr einen im Schwarzenbach umgestürzten Baum.

u Baden-Württemberg