In der Stadtkirche Triberg singt der Johannes-Chrysostomos-Chor. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Orthodoxe Kirche stimmt am 29. April den Festgesang an

Raumschaft Triberg. "Christus ist erstanden von den Toten. Im Tode bezwang er den Tod und hat allen in den Gräbern das Leben gebracht." Mit diesem Festgesang, dem Ostertropar, beginnen mit der Osterzeit bis Christi Himmelfahrt alle Gottesdienste in der orthodoxen Kirche.

Wie vor drei Jahren wird der katholische Priester des byzantinischen Ritus, Imre Georg Kisitzky, zusammen mit dem Vorarlberger Johannes-Chrysostomos-Chor am Sonntag, 29. April, ab 9.30 Uhr in der Stadtkirche Triberg die Heilige Messe zelebrieren. Das neue Gotteslob enthält auch Gesänge der byzantinischen Tradition, so dass die Gläubigen in den gemeinsamen Gesang einstimmen können. Entsprechend der östlichen Tradition soll die Muttersprache auch die Sprache des Gottesdienstes sein.

Die russische Musiktradition bildet die kirchenmusikalische Basis des Chores, der aber auch die musikalische Traditionen der südosteuropäischen griechisch-byzantinischen Christenheit beachtet. Dabei singt der Chor den Ostertropar in mehreren Sprachen und Weisen. Denn die Botschaft des Auferstandenen soll alle Menschen erreichen, aber auch die Einheit der Kirche bezeugen.

Der Tropar drückt die wesentliche Botschaft des Osterfestes aus: Gott und Mensch sind versöhnt, der Tod hat seinen Schrecken verloren. Entsprechend dem Satz im apostolischen Glaubensbekenntnis zeigt die klassische Osterikone den in den Hades stürmenden Christus, der mit beiden Händen Adam und Eva aus den Gräbern holt – umgeben von einer großen Zahl von Gestalten des alttestamentlichen Gottesvolkes.

Mehrere Male ruft der Priester dabei den Gläubigen zu: "Christus ist auferstanden", worauf alle antworten: "Er ist wahrhaft auferstanden."

■Hades bezeichnet in der griechischen Mythologie den Totengott und Herrscher über die Unterwelt.

■Ostertropar: Die Zeit bis zum Vorabend der Himmelfahrt Christi trägt österlichen Charakter. Sie gibt den Gläubigen Gelegenheit, tiefer einzudringen in das Mysterium der Auferstehung einzudringen. In der Liturgie werden dann Troparien (poetischer Liedhymnus) gesungen.