Feuerspucker in Aktion. Foto: Moritz Huber/Stadt Triberg

Spektakel rund um die Wasserfälle bietet ab 25. Dezember Lichtermeer und kühne Feuerspucker.

Triberg - In Triberg funkeln zwischen den Jahren eine Million Lichter – täglich gibt es fünf Feuershows mit Live-Musik zu sehen und ab 27. Dezember jeden Abend zudem ein Feuerwerk.

An den letzten sechs Tagen im Jahr ist in der sonst eher beschaulichen Schwarzwaldstadt Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) alles anders. Die Wasserfälle sind beleuchtet, pro Tag werden fünf atemberaubende Live-Feuershows beim Wasserfall inszeniert, und zu später Stunde wird ein Feuerwerk gezündet. Überall ertönt Musik: im Kurhaus, auf der Naturbühne, auf dem Wasserfallgelände erklingen Alphörner.

Täglich ab 15 Uhr wechseln sich im halbstündigen Rhythmus Solisten und Musikgruppen ab. Aus Amerika kommen die "Voices of Glory", drei Geschwister, die mit ihren Gospels die festliche Stimmung im Kurhaus unterstreichen. "Soul Machine" ist eine Gruppe aus der Region Triberg, die mit Funk und Blues das Publikum auf der Naturbühne unterhält.

Zuletzt kamen an einem Tag bis zu 8000 Besucher nach Triberg. "Beim Weihnachtszauber ist die Stadt im Ausnahmezustand", sagt Thomas Weisser, Mitveranstalter, Gründer und Ideengeber des Spektakels, das zum ersten Mal 2004 über die Bühne ging. Damals leuchteten 70.000 Lichter, diesmal sind es eine Million. Weisser hatte zusammen mit seinem Freund Rainer Huber 2004 die Idee, Triberg funkeln zu lassen, "Und zwar dann, wenn in allen Städten die Weihnachtsmärkte abgebaut sind."

Die "zündende Idee" kam den beiden Freunden auf dem Flug zurück aus den USA, wo sie einen Freizeitpark besucht hatten, dessen Lichterwelt den beiden so gut gefallen hatte, dass sie es auf Triberg übertrugen. Bürgermeister Gallus Strobel hatte – unbewusst – bereits die Weichen gestellt, als er 2003 die höchsten Wasserfälle Deutschlands, die im Sommer Tausende Besucher anziehen, auch im Winter zugänglich machte.
Schwarz bietet mit nacktem Oberkörper eine feurige Show

Die Wasserfälle stehen im Mittelpunkt des Weihnachtszaubers. Der Weg dorthin verläuft unter einem gigantischen Sternenhimmel, an dem Zehntausende kleiner Lichter das Dunkel erhellen. Auf der Bühne steht der Triberger Hannes Schwarz mit nacktem Oberkörper und inszeniert zu fetziger Rockmusik eine atemberaubende Show. Ein paar Meter unter ihm sind Maximilian Sand und Vivian Grom ebenfalls mit einer Feuershow zu sehen. Fünfmal am Tag ist dieses Spektakel zu bestaunen.

Der Geschäftsmann Thomas Weisser aus Triberg, dessen Familie schon in der fünften Generation mit Schwarzwalduhren handelt, und der Licht-Techniker Rainer Huber aus Schonach, brauchten nicht lange, um Bürgermeister, Gastronomie, Hotellerie sowie die Bürger von ihrer Idee zu überzeugen. "Mittlerweile ist zwischen den Jahren in Triberg kein Hotelzimmer mehr zu kriegen", sagt Weisser.

Mitte November wird bereits mit dem Aufbau der Lichter-Skulpturen und dem Hängen der Lichterketten und -netze begonnen. Bei Wind und Wetter. "Ganz viele Ehrenamtliche gehören zu unserem Team", sagt Weisser. Die meisten Girlanden und Lämpchen hängen bereits. Die Holzhütten im Bergdorf sind aufgebaut. Das Riesenrad steht, und in der Kinderwelt beim Burggarten in der Nähe des Kurhauses ist das Lichterschloss mit Bühne aufgebaut. Die Krippe mit lebensgroßen Figuren aus Stroh ist erneut fester Bestandteil des Repertoires. Genauso wie die echten Tiere – Esel und Schafe.

Nur eines fehlt noch: der Schnee. "Dann wird die Stimmung noch romantischer", meinen die Veranstalter. Dennoch sollten die Besucher des Weihnachtszaubers auf jeden Fall mit gutem, bequemem Schuhwerk unterwegs sein und sich unbedingt warm anziehen. "Der Rundweg ist einige Hundert Meter lang, man ist unter Umständen viele Stunden im Freien", sagt ein Triberger.

Bei Glühwein oder im Kurhaus kann man sich aufwärmen, und für den Hunger gibt es zahlreiche Stände und Angebote. "Aber das Kulinarische steht nicht im Vordergrund", betont Thomas Weisser, "wir wollen die Menschen zum Staunen bringen." Das wird bestimmt gelingen.