Die Schulband des Schwarzwald-Gymnasiums Triberg spielt vor 450 Zuschauern in Rust. Diese sind begeistert. Foto: Gymnasium Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: 450 Gäste lauschen den Klängen

Triberg. Die Überraschung war groß, als ein Fachberater des Regierungspräsidiums Freiburg, zuständig für Mathematik, kürzlich die Schulband des Schwarzwald-Gymnasiums Triberg fragte, ob sie im Europapark Rust spielen wolle. Es handelte sich dabei um die Umrahmung der finalen Runde samt Siegerfeier jährlichen Wettbewerbs "Mathematik ohne Grenzen – Mathématiques sans Frontières."

Schüler aus 30 Ländern versuchen ins Finale zu kommen

Bei diesem internationalen Wettbewerb, der seit 1989 besteht und dessen Finale seit 1999 in Rust durchgeführt wird, versuchen jedes Jahr rund 250 000 Schüler aus neun Schulklassen aus 30 Ländern weltweit, den Finalwettbewerb zu erreichen und nach Möglichkeit zu gewinnen. In diesem Jahr hatten sich zwölf Klassen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz für das Finale qualifiziert, in dem es um das Lösen von neun kniffligen Mathematikaufgaben ging, wobei neben mathematischen Fähigkeiten vor allem Teamfähigkeit und Kreativität gefragt waren.

Die Musiker des Schwarzwald-Gymnasiums sahen hier ihre große Chance auf einen größeren Auftritt und sagten sofort zu. Schnell galt es, ein geeignetes Programm zusammenzustellen, das die Prominenz und die Masse an jungen Schülern – immerhin rund 450 – begeistern können würde. Letzten Endes entschied man sich für drei Sets mit jeweils drei Titeln, darunter "Oldies" wie John Lennons "Imagine", Queen "Bohemian Rhapsody" oder Joe Dassins "Champs-Elysées". Letzteres wurde auch im Hinblick auf die französischen Schüler ausgewählt. Nicht fehlen durften neuere Titel wie N. Santos "Rooftop" oder "Believer" von den Imagine Dragons, aber auch deutschsprachige Lieder wie Tim Bendzkos "Keine Maschine" oder "Musik sein" von Wincent Weiss.

Die neun Titel wurden von der ambitionierten Band eigenständig eingeübt, da hatte Musiklehrer Christoph Häusele wenig Arbeit. Ihm oblag es eher, die geeigneten Probentermine zu finden, was bei Schülern unterschiedlicher Klassen nicht immer ganz einfach war, haben diese doch, zusätzlich zu all ihrem Unterricht und der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, nebenbei noch genügend Hobbys oder Verpflichtungen wie beispielweise Fußballspiele oder Theateraufführungen. Dann erweiterte er die Popsongs noch schnell um einige schnell komponierte Melodien für die Bläser-Section, um das gewünschte Feeling zu erreichen. Die Mitglieder der Band: Jamie Sauter, Gesang; Celine Fricke, Saxophon; Felix Arnold, Trompete; Joshua Rzepka und Aaron Pfaff, Tasteninstrumente; Tim Albrecht und Gregor Spath, E-Gitarren; Lucas Hermann, E-Bass; Valentin Nagel und Konstantin Spath, Schlagzeug.

Die Zuschauer feiern die Band, sodass diese eine Zugabe spielt

Ein kleiner Bus wurde gechartert, der auch genügend Platz für die Instrumente bereit hielt. Mit jeder Probe, mit jedem Tag stieg die Vorfreude auf das große Ereignis, das auch darin bestand, dass den Musikern nach dem Wettbewerb freier Eintritt in den Europapark zugesagt worden war. Am Vorabend wurde der Bus beladen, mit etwas Geschick wurde alles gut verstaut, und so ging es morgens um 7 Uhr am Marktplatz Triberg los.

Kaum angekommen, wurde jeder mit jeweils einem "Confertainment-Ausweis" versehen, dazu die Order von "oben": "In zehn Minuten stehen alle Instrumente samt Equipment auf der Bühne des Ballsaals Berlin." Man merkte, dass hier Professionalität angesagt war, und nach dem zügigen Aufbau kamen sogleich die Soundtechniker des Parks, die für den Gesamtsound in der Halle zuständig waren. Nach intensivem Soundcheck gab es am Klang auch nichts mehr auszusetzen. Und dann war es so weit: Die Band spielte die Eröffnung des Wettbewerbs, zwischen den Runden, und nachdem die jubelnden Schüler bereits bei Alan Walkers "Faded" mitgesungen hatten, wurde am Schluss noch A. Bouranis "Auf uns" als Zugabe gegeben, wobei alle Besucher mitklatschten. Dann hieß es, die Instrumente möglichst schnell abzubauen und alles im Bus zu verstauen, bevor es zum wohlverdienten Besuch des Europaparks mit all seinen Attraktionen ging.