Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchengemeinde "Maria in der Tanne" braucht Geld / Erlös dient als Sanierungsbaustein

Das Pfarrhaus neben der Triberger Stadtkirche St. Clemens soll verkauft werden. Das teilen Pfarrer Andreas Treuer, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gerald Sandner und die Verwaltungsbeauftragte der Verrechnungsstelle, Christine Renner, mit.

Triberg. "Wir verkaufen dieses schöne Haus", sagte Treuer. Grund dafür sei nicht zuletzt das Gebäudekonzept, das jede Kirchengemeinde erstellen und dem Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg vorlegen müsse.

Es wurde vom Stiftungsrat und einem Team, das sich aus Mitgliedern aller fünf Pfarreien zusammensetzt, erstellt. "Wir sind einfach zu dem Entschluss gekommen, dass wir dieses Haus nicht mehr brauchen", führte der Pfarrer weiter aus.

Schließlich solle ja das historische Wallfahrtspfarrhaus grundlegend renoviert und zum Pfarrsitz umgebaut werden. In Zukunft wird man dort dann das zentrale Pfarrbüro für die Seelsorgeeinheit unterbringen und auch Pfarrer Andreas Treuer wird in das zweite Obergeschoss einziehen.

Demografischer Wandel ist ausschlaggebend

Noch in diesem Jahr soll mit der umfangreichen Sanierung des Gebäudes neben der Wallfahrtskirche begonnen werden, wusste auch Christine Renner zu berichten.

Sie sprach auch die Doppelung von Kirchen und dazugehörigen Gebäuden in der Wasserfallstadt an. Man brauche keine zwei Pfarrhäuser in einer Pfarrei. "Der Erlös vom Verkauf des Stadtpfarrhauses wird als Sanierungsbaustein für die Sanierung des Wallfahrtspfarrhauses genommen", informierte sie.

Die Strukturen würden sich verändern, meinte auch Treuer. Der demografische Wandel mache besonders auch den Kirchen zu schaffen: Bei der jüngsten Kirchenzählung in Triberg seien lediglich 157 Gottesdienstbesucher mitsamt Pfarrer, Mesner und Ministranten im Hauptgottesdienst für die Kirchengemeinde "Maria in der Tanne" verzeichnet worden.

"Die Zahl der Sterbefälle ist auch extrem hoch", so Treuer. "Die Leute sind aber eben auch nicht bereit, sich auf die neue Situation einzurichten", sagte der Geistliche über seine Pfarrkinder.

Renner erklärte, dass das Stadtpfarrhaus sich nicht als reines Mietobjekt eignen würde, weil der Mietpreis für den Mieter zu hoch sei, wenn man die notwendigen Renovierungsarbeiten, die an dem Gebäude anfallen würden, einberechne.

Haus weist einige Mängel auf

Denn das Haus weist einige Sanierungsmängel auf, die nicht unbedingt nach außen sichtbar sind. Die Energieeffizienz des Hauses sei schlecht, weshalb eine Dämmung dringend notwendig sei. Ebenfalls erneuern müsste man die elektrischen Leitungen.

"1995 wurde das Haus zuletzt innen renoviert", schilderte Renner. Dennoch sei das 1960 auf einem 490 Quadratmeter großen Grundstück erbaute Haus großzügig geplant worden. Es verfügt über fünf Stockwerke und drei Garagen im Untergeschoss sowie zwei komplette vier bis fünf Zimmerwohnungen mit Balkon sowie große Keller- und Speicherräume und eine Gaszentralheizung aus dem Jahr 1991. "Die Wohnfläche beträgt 290 Quadratmeter", sagt Renner. Sie wies auch auf die zentrale Lage der Immobilie hin.

Der Kirchengemeinde liege ein Wertgutachten vor, sodass auf einer fundierten Preisbasis verhandelt werden könne. Renner erläuterte zudem, dass man für alle Interessenten offen sei, betonte aber gleichzeitig, dass in den Kaufvertrag eine Klausel aufgenommen werde, mit der sich der Käufer verpflichtet, nicht zum Schaden der Kirche zu handeln.

Weitere Informationen: Pfarrbüro Schonach, Telefon 07722/53 13 oder Christine Renner, 07705/92 60 22