Luna nimmt das Frühstück für sein "Herrchen" in Empfang. Fotos: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Innenstadt: Kunden und Standbetreiber haben 14-jährige Hündin in ihr Herz geschlossen / Vierbeiner "wird richtig verwöhnt"

Auf dem kleinen, aber feinen Wochenmarkt auf dem Triberger Marktplatz ist sie die Attraktion: die 14-jährige Hündin Luna von Gemüsehändler Carl Wiedemann.

Triberg. Dabei pflegt die Golden-Retriever-Hündin auch Kontakt zu den anderen Standbetreibern. Ein besonderes Augenmerk hat der Vierbeiner auf das Wurst- und Fleischsortiment einer Metzgerei aus St. Georgen geworfen, die regelmäßig mittwochs und freitags auf dem Triberger Marktplatz präsent ist. Mitarbeiterin Angelika Hammel weiß so manche Anekdote zu erzählen, wie die Hündin gleich zu Marktbeginn am Mittwoch, aber auch den ganzen Mittwochvormittag über, bei ihr vorbeischaut und dabei den ein oder anderen Wurstanschnitt erhält. Damit nicht genug, gäben ihr auch Kunden vom Einkauf am Wurststand etwas ab. Manche kauften auch extra ein Würstchen für die Hündin, weiß die Mitarbeiterin. "Luna wird richtig verwöhnt", haben Angelika Hammel und ihre Kunden den Vierbeiner ins Herz geschlossen.

Marktkollege Carl Wiedemann meint: "Alle schauen auf sie, niemand auf mich." Seine Hündin stehe im Mittelpunkt des Interesses der Kunden am Gemüsestand.

Seit zehn Jahren kommt er mit Luna auf den Markt. "Sie ist von Anfang an dabei." Mittlerweile sei sie recht betagt, habe außerdem Arthrose. Trotzdem bewege sie sich an Markttagen häufiger und gehe auf Leute zu. Wobei sie sich dann zwei Tage im Anschluss erst mal erholen müsse. Früher sei sie als Therapiehund eingesetzt worden, zum Beispiel in Altersheimen oder im Umgang mit jungen Patienten. Doch das sei jetzt angesichts ihres Alters vorbei.

Aber ein Kunststückchen absolviert sie auf dem Wochenmarkt immer wieder. So macht Angelika Hammel ein belegtes Brötchen für ihren Marktkollegen Wiedemann fertig und packt das Brötchen in eine Tüte. Dann ruft sie Luna herbei, die etwa 30 Meter entfernt vor dem Stand ihres "Herrchens" liegt, die Hündin trottet langsam näher. Angelika Hammel empfängt das Tier mit einer Scheibe Wurst, quasi als Belohnung für die Trägerdienste. Die Wurst ist schnell gegessen, dann nimmt die Hündin den Rand der Tüte vorsichtig ins Maul und geht damit zurück zu Claus Wiedemann. Der schaut sie stolz an, tätschelt ihr liebevoll den Pelz und nimmt die Tüte mit dem Frühstücksbrötchen in Empfang.

Der Wochenmarkt in Triberg wird mittwochs bis samstags angeboten. Es gibt außer Gemüse, Wurst- und Fleischwaren auch noch Backwaren, Käse und Grillhähnchen.

Mit dem Umsatz auf dem Triberger Wochenmarkt sind Metzgerei-Mitarbeiterin Hammel und Gemüsehändler Wiedemann einigermaßen zufrieden. Wiedemann meint, dass das Geschäft in diesem Jahr angezogen habe. Das hänge eventuell auch damit zusammen, dass der Netto in der Schwendistraße während der Bauarbeiten dort derzeit geschlossen habe.

Obwohl gerade im Sommer Hochsaison ist und viele Tagesgäste in Triberg auch am Marktplatz vorbei laufen, merkt Angelika Hammel das nicht in einem vermehrten Umsatz. Es seien vor allem die Triberger, die bei ihr einkauften. Sie habe viele Stammgäste. "Ich habe tolle Kunden."