Der Mittelpunkt der Prozession ist die Monstranz mit dem Brot des Lebens. Pfarrer Andreas Treuer trägt sie unter einem Baldachin durch Schonach. Foto: Maria Kienzler

Seelsorgeeinheit: Häuser am Prozessionsweg durch Schonach mit Fahnen und Blumen geschmückt

Von Maria Kienzler

Gestern feierten die Katholiken der Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne" in Schonach das Fronleichnamsfest. Nach altem Brauch wurde der Herrgottstag, wie er im Volksmund genannt wird, von zahlreichen Christen mit viel Liebe vorbereitet.

Raumschaft Triberg. Fast alle Häuser am Prozessionsweg waren mit Fahnen und Blumen geschmückt, um Jesus Christus zu grüßen, der in einem zweistündigen Umzug von Pfarrer Treuer in der Gestalt des Brotes ums ganze Dorf herum getragen wurde.

Schon vor dem Gottesdienst wurden von allen Seiten die kunstvollen Blumenteppiche bewundert, die am Eingang und im Mittelgang der Kirche St. Urban lagen. Bereits am Mittwochnachmittag hatten Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von erwachsenen Helferinnen unzählige Blüten von den Stängeln gezupft. Ein Frauenteam aus Schönwald mit Pfarrgemeinderätin Theodora Fattler zauberte gemeinsam mit der Schonacherin Carmen Spath einen großen Blumenteppich unter dem Motto "Gebt ihr ihnen zu essen". Dieses Jesuswort tauchte auch im Gottesdienst wieder auf im Evangelium über die wunderbare Brotvermehrung.

Nach der Messfeier stellten sich die Vereine und Gruppen zur Prozession auf. Die Kurkapelle von Schonach ging musizierend hinter den Ministranten her, die Kreuz und Fahnen trugen. Ihnen folgten die Kommunionkinder dieses Jahres, und nach einer großen Schar von weiteren Ministranten aus allen fünf Pfarreien schritt Pfarrer Andreas Treuer mit der goldenen Monstranz, hinter deren herzförmigen Fenster das Brot des Lebens zu sehen war. Die Vereine des Dorfes vervollständigten in ihren Uniformen und mit ihren Fahnen den Zug. Dazu gehörten die Feuerwehr, der Turnverein sowie der Männergesangverein, aber auch der Handharmonika-Spielring mit der Trachtengruppe und das Rote Kreuz. Die Bevölkerung bildete in festlicher Kleidung den Abschluss der Prozession.

An den vier Altären, die mit Birken und zum Teil sogar mit Blumenteppichen geschmückt waren, wurde jeweils eine Andacht gestaltet und der eucharistische Segen erteilt. Der erste Altar wurde von Gustav Spath aufgebaut und der zweite von der Musikgruppe Kairos, die neben ihren Liedern besinnliche Texte des Theologen und Schriftstellers Lothar Zenetti vortrug. Für den dritten Altar war Familie Schwer verantwortlich und für den vierten Gerda und Peter Kuner. Der eindrucksvolle Altar mit dem Gemälde vom letzten Abendmahl, einem Herz-Jesu-Bild und dem kunstvollen Kreuz ist rund 120 Jahre alt, wie das Ehepaar Kuner schon beim Aufbau, bei dem zahlreiche junge Helfer zur Stelle waren, verriet. Nach den vier Gebets-Stationen wurde in der Kirche der glanzvolle Abschluss gefeiert.