Freizeit: Blick reicht bis zu Frankreichs großem Feuerwerk
Triberg-Gremmelsbach. Das wird wohl nichts diesen Abend, mochte sich am späten Nachmittag ein Wanderer auf Althornbergs Höhe gedacht haben. Am diesjährigen Nationalfeiertag Frankreichs am vergangenen Sonntag mussten die Straßburger für ihr Feuerwerk wieder auf Bewunderung und Beifall aus Gremmelsbach verzichten. Denn heftiger Regen ging am Sonntagnachmittag nieder, der als Nebel wieder aufstieg.
Das Gutachtal war schon nicht mehr zu sehen, vom Kinzigtal und von den Bergen des nördlichen Schwarzwaldes zu schweigen. Da müsste ein Wunder geschehen. Schon zweimal nämlich in den vergangenen 15 Jahren, seit bekannt ist, dass von hier aus Straßburgs Feuerwerk zu sehen ist, war absolut nichts zu erkennen. Doch diesmal geschah das Wunder. Der Skeptiker behielt nicht Recht. Zwar blieb der Himmel bewölkt, aber die Atmosphäre war gewaschen. Ein Schauspiel, wie es in Paris aufgeführt wird, mit Kampfflugzeugen, die die Trikolore (Blau-Weiß-Rot) in den Himmel zeichnen, wurde es nicht. Es blieb in den Maßen der Stadt Straßburg, friedlich, eine Freude, eine Augenweide auch dies.
Pünktlich wie alle Jahre stieg um 22.30 Uhr die erste Rakete in den Himmel, weiß ihre Farbe, und dann dauerte das Feuerwerk 20 Minuten lang. Größere und kleinere Feuerkugeln, eine nach der anderen, am deutlichsten stach die rote Farbe durch. Riesige Gebilde aus der Nähe, sodass sie in 80 Kilometer Entfernung noch klar geformt erkennbar waren, aber schon in Sekunden verglühten.
Die Betrachter kamen auf ihre Kosten. Zurück blieb am Ende der angestrahlte Münsterturm wie ein einsamer Stern am Himmel. Sterne waren an diesem Abend nicht zu sehen, auch der Mond nicht, obwohl er längst aufgegangen war.
Klein war das Häuflein der Betrachter, die sich das Vergnügen nicht nehmen ließen. Von Althornberg, vom Haus "Zimmerwald", waren sie heraufgestiegen, sich den Weg mit Fackeln erhellend, nach dem Starkregen ohne Gefahr für den Wald. Sie waren entzückt und schwärmten von der landschaftlichen Schönheit dieser Gegend und der Fernsicht in den nördlichen Schwarzwald bis zum Kniebis und zur Hornisgrinde – und bis Straßburg.
