Der neue Minilader bringt Entlastung in schwierigem Gelände (unten). Irena Moleta dirigiert die Trachtenkapelle (oben). Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Fahrzeug für die Abteilung eingeweiht / Ausrüstung entspricht neuen Aufgaben der Einsatzkräfte

Ein Tag mit Kaiserwetter gab es zur Einweihung des neuen Gremmelsbacher Feuerwehrfahrzeugs. Selbst der Himmel schien seine Freude daran zu haben, aber er vergoss seine Freudentränen woanders.

Triberg-Gremmelsbach. Dementsprechend fand sich eine große Zahl von Gästen im Festzelt der Feuerwehr bei schwungvoller Blasmusik unter der Leitung von Dragomir Moleta zum Mittagessen zusammen, und wurde von Teilortskommandant Thomas Weisser freudig begrüßt.

Gekommen waren Mitglieder der Gesamtfeuerwehr Triberg und Nußbach, der Raumschaftsfeuerwehren Schonach und Schönwald, von Hornberg und Niederwasser, auch Vertreter der herstellenden Firmen. Willkommen heißen konnte Weisser auch seine Gremmelsbacher Kameraden und die Vertreter der hiesigen Vereine. Und eine besondere Freude war es, die Jungfeuerwehr in ihrer eigenen Uniformen zu sehen, "die Zukunft unserer Wehr".

Viele Entscheidungsträger

Glücklich waren nicht nur die Gäste, sondern in erster Linie die vielen Verantwortlichen, die beteiligt waren an der Anschaffung des Gerätewagens-Transport (GWT), der blumengeschmückt auf dem Kirchplatz auf seine Weihe wartete. Das kam in allen Redebeiträgen zum Ausdruck. Denn dieses Ereignis hatte eine lange Vorgeschichte.

Die Notwendigkeit, Gremmelsbach auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, zeichnete sich seit langem ab, weil das bisherige Fahrzeug nicht mehr den Anforderungen entsprach, die Technik inzwischen vorangeschritten ist und der Aufgabenbereich der Feuerwehr sich erweitert hat.

Thomas Weisser ging auf diese Entwicklung seit 1968 ein. Drei Feuerwehrfahrzeuge wurden bisher angeschafft, jedes stärker in seiner Leistung: in Zahlen von 2,8 Tonnen auf zwölf Tonnen heute. Freilich bedurfte dies der Unterstützung vieler. Die Entscheidung lag in den Händen von Kommunalpolitikern und Instanzen: Bürgermeister, Ortsvorsteher, Gemeinderat, Ortschaftsrat, Kreisbrandmeister und Landkreis waren damit befasst. Vor der jetzigen Entscheidung waren nicht nur finanzielle Fragen zu beantworten, sondern auch Überlegungen über die Ausrüstung des Fahrzeugs anzustellen.

Rollwägen und Minilader

Sehr bald war klar, dass in der bisherigen Garage kein Platz dafür vorhanden war, weder von der Höhe noch von der Länge her. Denn dieser Gerätewagen musste eine Hebebühne haben und Platz bieten für acht einzelne Rollwägen, die neben dem Feuerwehrauto auf dem Kirchplatz aufgestellt waren.

Das Fahrzeug ist in der Gesamtstadt so nicht vorhanden, fügt sich aber genau in das Konzept der Triberger Feuerwehr ein. Wie eigens für das schwierige Schwarzwaldgelände geschaffen, steht auch ein Minilader zur Verfügung, damit sind Hilfeleistungen bei Unfällen an unwegsamen Stellen und Steillagen ohne äußersten Einsatz menschlicher Kräfte möglich. In einer launigen Schlussbemerkung prophezeite Weisser, die nächste Anschaffung dieser Art sei im Jahr 2033 fällig.

Ergänzung des Fuhrparks

Die wertvolle Ergänzung des Triberger Autoparks bestätigte Gesamtkommandant Jens Wallishauser. Gremmelsbach übernehme mit dem Gerätewagen eine Hauptaufgabe in der Feuerwehr. Der Minilader bringe der Mannschaft in schwierigstem Gelände eine Entlastung. Für Bürgermeister Gallus Strobel war das Glück vollkommen, nämlich Gremmelsbach ein weiteres Mal versichern zu können, dass da die Welt in Ordnung ist. Er selbst habe sich bei der Anschaffung von Einzelheiten zurückgehalten und diese den Fachleuten überlassen, denn sie wüssten allein am besten, welche Bestandteile die zweckmäßige Ausrüstung erfordert. In Gremmelsbach werde die Welt in Ordnung bleiben, sah Strobel voraus.

Ortsvorsteher Reinhard Storz sprach von einem Freudentag für Gremmelsbach, er ließ die vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren: 1996 stand der Anbau des Schulungsraums an, 2001 die Anschaffung eines wasserführenden Fahrzeugs und 2019 Abriss und Neubau der größeren Feuerwehrgarage für das Fahrzeug, also dieses Jahr allein mussten 300 000 Euro aufgebracht werden, trotz vieler Stunden Eigenarbeit. Kommunalpolitisch gesehen bedeutet dies eine Stärkung der Infrastruktur. Dass dies gelungen sei, schrieb er auch dem vertrauensvollen Verhältnis zwischen ihm und dem Bürgermeister zu.

Schließlich folgte die feierliche Einweihung des Fahrzeugs durch den Feuerwehrseelsorger im Schwarzwald-Baar-Kreis, Michael Radigk. Er erinnerte an den Kulturauftrag der Bibel: "Macht euch die Erde untertan", wofür die Technik ihren Beitrag leisten könne. Die Weihe durch die Kirche bekundet, dass man auf Gottes Hilfe angewiesen ist, wenn das Werk gelingen soll, "Hab und Gut, Leib und Leben vor Vernichtung zu bewahren". Da zur Tradition der Weihe eines Gegenstands Weihwasser gehört, hatte er dieses in einem historischen Löschkübel aus Leder mitgebracht und schüttete es über das Fahrzeug. Fürbitten und das gemeinsam gebetete Vaterunser beschlossen diese Zeremonie.

Flotte Musik der Kapelle

Gruß- und Dankesworte gab es von Vertretern der Nachbarfeuerwehren aus Nußbach, Schonach und Schönwald sowie von Gremmelsbachs stellvertretendem Teilortskommandanten Robin Bertsche. Mit flotter Musik der Trachtenkapelle unter Leitung von Irena Moleta hatte die Feier begonnen, mit Musik endete sie auch. Für die Teilnehmer fand das Fest seine Fortsetzung und sein Ende wieder im Festzelt.