Wieder ein kleines Schmuckstück: Der frisch renovierte Amtshausschopf im Burggarten zieht einige Besucher an. Foto: Schwarzwälder Bote

Amtshausschopf: Gebäude den Besuchern vorgestellt / Ehrenamtliche leisten 1300 Arbeitsstunden

Nun ist es geschafft: Die vierjährigen Renovierungsarbeiten, in denen etliche Ehrenamtliche rund 1300 Arbeitsstunden in den Amtshausschopf investierten, fanden am Sonntag ihren Abschluss.

Triberg. Am deutschlandweit stattfindenden Tag des offenen Denkmals, den die Stiftung Denkmalschutz koordiniert, konnte der Amtshausschopf im Triberger Burggarten nun erstmals nach der Renovation interessierten Besuchern vorgestellt werden. Doch die Arbeit endete für die vielen ehrenamtlichen Helfer um Hobby-Historiker Klaus Nagel an diesem Tag nicht. Denn schon am frühen Morgen bereiteten sie Getränke und Speisen vor, damit die Besucher sich nicht nur von historischen Fakten ernähren mussten.

Das Programm begann am Vormittag mit der offiziellen Einweihung des frisch restaurierten Fachwerkgebäudes durch Stadtpfarrer Andreas Treuer, der gleich mit der ganzen Gemeinde und den Ministranten direkt nach der Sonntagsmesse von der Stadtkirche unter Glockengeläut zum Burggarten zog. Bevor Treuer den Segen über den vermutlich 1694 errichteten Schopf sprach, wurde eine Lesung aus dem Buch Deuteronomium vorgetragen.

Sie unterstrich, was auch im Segensgebet des Geistlichen zum Ausdruck kam: Dass es auch früher Menschen gab, die aus dem Glauben an Gott heraus Raum und Zeit gestalteten. "Segne uns, dass wir nicht vergessen, dass auch die Weitergabe des Glaubens unsere Kultur geprägt hat und weiter prägen soll", betete der Priester.

Die Grüße der evangelischen Gemeinde überbrachte Karin Müller. Bürgermeister Gallus Strobel bewies in seiner Ansprache, dass er sich mit der Geschichte der Raumschaft auskennt, erklärte er den rund fünfzig Anwesenden doch, wie es zur Entstehung des Amtshauses und des dazugehörigen Schopfs gekommen war. Strobels Lob ging an die vielen ehrenamtlichen Helfer und die Spender. Er betonte gleichzeitig, dass dennoch für die Stadt nicht geringe Kosten angefallen seien. "9000 Euro bekommen wir aber noch mal als Zuschuss, und ein bisschen vorschießen kann die Stadt schon", sagte er. Das stellte Bürgermeister Strobel mit seiner Idee, allen Anwesenden ein Freigetränk auf Kosten der Stadt zu spendieren, gleich unter Beweis.

Im Erdgeschoss des Amtshausschopfes, das jetzt mit Pflastersteinen ausgelegt ist, hatten die Helfer eine kleine Ausstellung vorbereitet. An der vorderen Fachwerkwand, die frisch verputzt und gestrichen ist, fanden sich Plakate zur Geschichte des Gebäudes und der ehemaligen Herrschaft Triberg sowie umfangreiches Informationsmaterial zum Denkmalschutz.

Ausgestellt waren auch einige Tonscherben der Burg, die bei den umfangreichen Arbeiten neben und hinter dem Gebäude auftauchten. Im oberen Stockwerk wurde noch mehr von den umfangreichen Arbeiten sichtbar. Erneuert werden musste der komplette Holzboden. Zu sehen sind die erfolgreichen Arbeiten auch an sämtlichen Dachbalken, an der Mauer zum Burghügel sowie am Fenster und im Gefache, an Geländern und Treppen sowie an der vorderen Holzwand. Ziel war es bei den Arbeiten, so viel wie möglich von der ursprünglichen Bausubstanz zu erhalten. Zudem gab es hier eine Bilderpräsentation, die den Fortschritt der Arbeiten anschaulich präsentierte. Jede Stunde gab es eine Führung durch den Bau und durch das gegenüberliegende Amtshaus.

Der Erlös des Bewirtungsangebots kommt zur Hälfte dem Amtshausschopf zugute, zur anderen der Wallfahrtskirche. Für die musikalische Unterhaltung sorgte am frühen Mittag gekonnt die Jugendkapelle unter Martin Mayer. Am Nachmittag gab es moderne Big-Band-Klänge auf hohem Niveau von den 14 jungen Musikern der frisch ins Leben gerufenen Gruppe "Brasserfälle". Den Gesangspart übernahm dabei Fabienne Dold. "Wir freuen uns immer, wenn wir irgendwo Musik machen können", warb Bandleader Bruno Kürner für seine Truppe.