Auch wenn ein Berührungsverbot sowohl für die Darsteller als auch die Besucher gilt: Mit den Gruselgestalten kann man dennoch Spaß haben. Hier wird der Veranstaltungsflyer einer Besucherin gerade zum Abendessen eines Horror-Clowns. Foto: Vincent Kapitel-Stietzel

Auch dieses Jahr zelebriert der Europa-Park wieder Halloween mit seinem "Traumatica"-Festival. Wir haben uns dort umgesehen und den Grusel-Faktor getestet

Rust - Der Herbst ist da – und damit auch die Zeit der Kürbisse, Rübengeister und eines amerikanischen Volksbrauchs, der sich inzwischen auch hierzulande großer Beliebtheit erfreut: Halloween. Findig wie die Familie Mack ist, hat sie sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, das Kultfest wieder in das Programm ihres Freizeitparks zu integrieren: "Traumatica" heißt das Grusel-Festival, dass vom heutigen Samstag bis zum 12. November stattfindet. Aufwendig inszeniert, dient das Festival in dieser Zeit als eine Art von "Abendprogramm": Während der restliche Park abends seine Pforten schließt, beginnt das große Gruseln.

Kaum ist man durch die Gepäckkontrolle hindurch, merkt man bereits, dass man sich nicht mehr im normalen, kinderfreundlichen Europa-Park befindet: Blutbedeckte Zombies schlürfen herum, Horror-Clowns mampfen die Veranstaltungsflyer unachtsamer Besucher und allerlei groteske Gestalten schnattern wirre Sprüche und präsentieren sich für Selfies mit Schauderfaktor. Die Darsteller – laut Europa-Park immerhin mehr als 200 – sind nicht nur aufwendig geschminkt, sondern man merkt auch, dass sie Spaß an ihren Rollen haben.

Im offenen Bereich, auf dem sich Buden, ein Souveniershop, Essensstände und eine Bühne unter anderem mit Feuerkünstlern befindet, kommt man schnell zu den auf dem Gelände verteilten, aufwendig gestalteten "Traumatica-Häusern": Hinter den Fassaden von Grusel-Zirkus oder Wachsmuseum verbergen sich klassische Spukhäuser, in denen die Besucher durch stilvoll schaurige Räume geschleust werden und bei denen nicht nur das Innendekor, sondern auch versteckte Darsteller versuchen, einem einen gehörigen Strecken einzujagen.

Atmosphäre der Spukhäuser überzeugt

Fünf dieser Häuser gibt es insgesamt und sie schwanken beim Gruselfaktor zwischen lustig-unterhaltsam bis hin zu tatsächlich effektiven Schreckmomenten. Alle fünf Spukhäuser – mit ihrer aufwendigen, morbiden Gestaltung, Licht- und Nebeleffekten, mechanischen Attrappen, intensiver Geräuschkulisse und motivierten Gruselfigur-Darstellern – können atmosphärisch überzeugen.

Auch wenn unsere Redaktion nicht zu viel verraten möchte, gibt es – laut dem gruselerfahrenen Testkandidaten – bei den Häusern zwei besonders lohnende Attraktionen: zum einen der "Streichelzoo"-Sumpf mit seinen kurios freundlichen Südstaatler-Mutanten und gelungenen Überraschungen. Zum anderen das "Tarothaus", das dem klassischen Geisterhaus am nächsten kommt, und ein derart effektives Spiegelkabinett bietet, dass sich die Gruppe unseres Mitarbeiters darin mehrere Minuten lang verlaufen hat.

Beeindruckende Zirkus-Show ist neu dabei

Doch der eigentliche Höhepunkt der "Traumatica" ist in diesem Jahr der aufwendig gestaltete "Traumatica Circus". Denn selbst wenn man mit der finsteren Gestaltung und den punkigen Kostümen der Show nichts anfangen kann, überzeugt die hochkarätige Artistik, die sich nicht im Programm namhafter, renommierter Zirkusse verstecken müsste: Eine Schwertschluckerin lässt eine ganze Klinge in ihrem Rachen verschwinden, eine Luftakrobatin zeigt Kunststücke an einem Reifen und ein Akrobatenduo verrenkt sich derartig beeindruckend, dass selbst häufige Zirkusbesucher ins Staunen kommen.

Auch der Komiker "Master of Hellfire" überzeugt als "brennender Ossi aus Thüringen", der fröhlich in der Manege Gitarre spielt und Witze reißt, während die Ärmel seiner Jacke gerade in Flammen stehen.

Die "Traumatica" hat immer freitags bis sonntags vom 30. September bis 12. November geöffnet, ebenso wie am 31. Oktober und 3. November. Am 2. Oktober hat das Festival geschlossen. Einlass ist ab 18.45 Uhr. Mindestalter ist 16 Jahre. Das günstigste Ticket mit Einlass auf das Gelände, die Spukhäuser und die Zirkus-Show kostet 28 Euro.