Die Ökumenische Hospizgruppe Balingen begleitet schwerkranke und sterbende Menschen in ihrem Zuhause, im Krankenhaus und in Alten- und Pflegeheimen. Foto: Breisinger

Die Hospizgruppe Balingen freut sich über die Eröffnung ihrer Geschäftsstelle am Alten Markt.

Die offizielle Eröffnung der Geschäftsstelle der 1996 gegründete Ökumenische Hospizgruppe Balingen im „Alter Markt 16“ fand am Samstag statt. „Lange Zeit haben wir gemeinsam mit der Sozialstation die Räumlichkeiten im Senator-Kraut-Haus benutzt, die diese dann aber irgendwann selbst brauchte. Danach waren wir heimatlos und waren in Gemeindehäusern oder dem Generationenhaus zugegen. Die Suche war nicht einfach, aber wir haben das passende Gebäude gefunden, die Lage hier ist supergut“, erörterte die Koordinatorin und Einsatzleiterin Silvia Häfele. Sie wird dieses Amt genauso wie Eduard Maass bis Ende des Jahres ausüben und es dann an Ute Fischer und Cathrin Lindner weitergeben.

Die Ökumenische Hospizgruppe Balingen begleitet schwerkranke und sterbende Menschen in ihrem Zuhause, im Krankenhaus und in Alten- und Pflegeheimen. Ein Team von ausgebildeten Trauerbegleitern betreut zudem die trauernden Menschen.

Café für Menschen in Trauer jeden dritten Freitag im Monat

In der Geschäftsstelle, die mit einer kleinen Küchenzeile, Lager und einem kleinen Büroraum gut bestückt ist, wird zukünftig jeden dritten Freitag im Monat von 15 Uhr bis 17 Uhr das „Café für Menschen in Trauer“ stattfinden, genauso wie alle 14 Tage „Wege in die Trauer“, wo die Begleiter ihre Unterstützung anbieten und gemeinsam mit anderen Trauernden ein Stück des Weges gemeinsam gehen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und unterliegen der Schweigepflicht.

Um bestmöglich für die Menschen da zu sein ist eine sehr gute Ausbildung vonnöten. „Die Ausbildung geht ein dreiviertel Jahr und besteht aus drei Blöcken mit acht Ausbildungseinheiten sowie einem Praxisblock. Es kommt immer wieder einmal vor, dass jemand in oder nach der Ausbildung aufhört, weil ihm die Arbeit zu nah geht“, so Birgit Schafitel-Stegmann, die gemeinsam mit dem Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Balingen-Heselwangen, Christof Seiser, die Leitung der Hospizgruppe inne hat.

Ab nächstem Jahr Kinder- und Jugendtrauerarbeit

Unter Federführung von Lindner soll künftig ab nächstem Jahr Kinder- und Jugendtrauerarbeit betrieben werden. „Kinder trauern noch einmal komplett anders als Erwachsene, zudem hängen sie noch einmal ganz anders im Familiensystem drin“, sagt Fischer. „Für Kinder ist eine kontinuierliche Begleitung notwendig. Sie sollten spielerisch begleitet werden und ihnen sollte klar gemacht werden, dass sie sich nicht verstellen brauchen, sondern einfach normal trauern können“, sagt Häfele.

Am 25. November um 18 Uhr wird in der Balinger Friedhofskirche ein Gedenkgottesdienst veranstaltet, bei dem Maass und Häfele offiziell verabschiedet und Fischer und Lindner in ihr Amt eingesetzt werden. Zudem werden die Namen von 20 Sterbenden verlesen, die die Ökumenische Hospizgruppe Balingen seit November vergangenen Jahres bis zu deren Tod begleitet hat.

Spirituelle Begleitung als Thema

„In vergangenen Jahren waren es auch schon mehr als 40 Sterbende“, berichtet Häfele. „Wir sind sehr gut vernetzt und die Ehrenamtlichen stehen sich untereinander sehr nahe, alle sind lebenslustig. Wir widmen uns intern alljährlich einem bestimmten Thema. In diesem Jahr „Spiritual Care“ - der spirituellen Begleitung, in der wir unter anderem der Frage nachgehen, was Spiritualität überhaupt ist“, geht Häfele auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter ein.

Geschäftsstelle

Öffnungszeiten
Die Geschäftsstelle ist am Dienstagvormittag von 10 Uhr bis 12 Uhr und am Donnerstagnachmittag von 15 Uhr bis 18 Uhr besetzt. Ein Anrufbeantworter ist dauerhaft unter 07433/9 01 26 84 geschaltet, zudem sind die insgesamt 63 Ehrenamtliche unter 0151/ 41 27 07 27 erreichbar.